„Was genau macht ihr alle hier?“, wundert sich Lex über die Anwesenheit aller.
Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, er würde nicht nachdenken. Was macht man in einer Pause wohl draußen? Wie auch immer. Dieses Mädel mit den Oma-Haaren zerrt ihn sofort hinter sich her. Na toll, die getraut sich ja echt was, ihn mir wegzunehmen. Er selbst scheint sich selbige Gedanken zu machen, mit so etwas wie Sorge im Blick. Egal. Ich glaube, mit den paar Jungs hier komme ich vielleicht sogar recht gut klar. „Ähm Ken, was wird das alter?“, murre ich ihn an. Ou, da scheine ich irgendeine böse Ader getroffen zu haben. Castiel jedenfalls lacht darüber. Gab es einen Grund zum lachen? Verwundert durchbohre ich Ken mit meinen Blicken. „Ich – Ich mag diesen Namen nicht aber … ach, egal.“ Ha ha, selbst der getraut sich nicht gegen mich etwas zu sagen. Ich verkneife mir zur Abwechslung mal ein Gelächter und antworte nur: „Jo man, wenn du was willst, setz dich mal durch.“ Genauso verwundert schaut er zu mir zurück: „G-G-Gegen dich?“ Ooooo jaaa! Das ist das BESTE Gefühl überhaupt. Ich liebe es einfach. Diesmal kann ich mir ein lautes Gelächter nicht verkneifen. Die Mädels schauen leicht verängstigt zu uns zurück aber das bringt mich noch lange nicht dazu aufzuhören. Noch im Gelächter nehme ich einen Arm um Kentin's Schulter und nehme ihn in die Mangel. Wieder jammert er vor Schmerz. „Hör schon auf, hör schon auf, bitte!!!“ Zuflüsternd fällt mir nur eins ein: „Bettle ruhig so weiter!“ Er wird knallrot und erstarrt. Loslassend akzeptiere ich das mit seinem Namen einfach mal. Der andere Kerl, der wohl genauso zu spät gekommen ist wie wir, starrt irgendwo in die Weltgeschichte hinein. Soll er nur machen, wen stört's! Die beiden sind irgendwie ganz cool, mal abgesehen von Armin. Der ist wohl schon mit seinem Bruder zusammen vor gegangen. Er hört sich wirklich lieber das Gelaber der Weiber an als bei uns zu bleiben. Bro … du schockierst mich! Da fällt mir noch etwas ein, was ich unbedingt los werden muss: „Ach ja, wenn ihr mitkommen wollt, besorgt euch eigene Skateboards. Habe nur mein eines!“ „Schon klar, hat keiner mit was andrem gerechnet!“, ertönt nun noch eine Stimme. Irritiert wende ich meine Blicke über die Schulter aber die Stimme war eigentlich schon klar genug. „Was denn, heute wieder mutig raus zu kommen Streber?!“, übernimmt der Rotschopf die Worte für mich. Er sieht verärgert aus. Ich wüsste nicht weshalb, stelle mich immer dümmer, je deutlicher er sagt, was sein Problem ist. „Ihr kommt aber zeitig heute!“, war seine erste Anspielung, die schon absolut genervt wirkte. Breit grinsend gehe ich zu ihm und berichte: „Ich weiß, wir haben uns Mühe gegeben. Ist uns gelungen, oder?“ „Ja, so was von! Na toll! Sagtest du nicht, du kümmerst dich darum, dass die Jungs jetzt immer rechtzeitig kommen?“ Von ganz hinten treibt es der Raucher nur weiter: „Dazu müsstest schon ne Wette mit ihm abschließen!“ „Heyyy! Einer der es sofort begriffen hat!“, grinse ich frei. Das freut mich echt mal, auch wenn ich es hasse, wenn sich jemand unerwünscht einmischt. Nathaniel's Blick wird immer angepisster: „Dass ihr beide euch sofort versteht wundert mich mal so GAR NICHT!!! … Wichser!“ Das war einer zu viel. Als Neuer muss ich meine Position wohl erst mal DEUTLICH klar stellen. Tief knurrend, kurz vor der eigentlichen Tat, motze ich ihn an: „Whoa – What? Da ist aber einer mutig!“ Gerade als ich ausholen wollen würde, geht er schon ein paar Schritt zurück. Ich will es eigentlich trotzdem machen, nur geht mein Blick ein einziges Mal hinter den Blondschopf. Ich lass es lieber sein, ist ja auch egal … Hoffentlich hat der Streber es auch begriffen. „Schon gut, schon gut. Tut mir leid Jungs, auch wenn ich es selber nicht fasse, so etwas jemals zu sagen. … Unterschreibt einfach, alle fünf bitte.“, folgt von Nathaniel. Wer hätte so eine Reaktion schon von jemandem wie dem erwartet?! Aber warte … Was? Fünf? Ist Kentin etwa auch zu spät gekommen? Ich kann nur wieder drüber lachen. Also waren die einzigen Anwesenden in den ersten 3 Stunden die Mädchen und Streberlein. Ach nein, warte mal … da war letztens doch noch so ein Typ. „Ah, hey Lys. Sorry, war heute zu spät.“, begrüßt Castiel genau diesen Kerl. Mir entfallen so schnell Gesichter und Namen die einfach mal unwichtig sind. Wobei sein Gesicht vielleicht sogar nochmal wichtig werden könnte. Wegen der Band halt, sonst nicht. „Wo warst du denn? Hat alles geklappt?“, fragt dieser - dieser Lys nach. Ein seltsamer Name. „Jo, konnte die Frist nochmal verlängern aber wenn uns nicht bald etwas einfällt, stellt er den Verstärker einfach auf die Straße.“ Da werden auch die Mädchen aufmerksam. Mir ist das so völlig egal. Sollen die doch reden, ist ja nicht mein Problem. Wobei, ein Problem ist da immer noch. Meine Saiten habe ich nach wie vor nicht bekommen. Na ja, frage ich im Unterricht mal Lex was nun daraus wird. Den Zettel des Strebers habe ich mit mir genommen. Bevor die anderen drinnen sind, habe ich mich mal ganz selbstverständlich neben meinen Lex gesetzt. Mir fällt auf, dass ich gar keine Sachen für so etwas wie Schule habe, weshalb ich den Zettel auch noch nicht unterschreiben konnte. Umso besser als Lex dann endlich auch mal auftaucht. Er scheint vor seinen Mädchen mal wieder zu flüchten. Die merken erst zu spät, dass sein Platz schon besetzt ist, nehmen erst Abstand, als ich schon hören konnte, worum es ging. „Lex, na los, pflanz dich endlich und ignoriere die Weiber!“ Protestierend stellt sich Granny vor mich und motzt: „Wer nennt uns hier Weiber?“ Eigentlich bin ich eher … unbeeindruckt, doch sie versteht meine Worte weiter als Provokation: „Chill bloß ey. Da bin ich umso mehr froh, nicht auf so was wie dich stehen zu müssen. Los Prinzesschen, setzen.“ „Als ob jemanden wie dich der Unterricht interessieren wür … de.“ Ja, da ist sie doch gleich mal ganz still geworden. Vorlaut die Kleine, vorlaut und auf den Tod nervig! Also habe ich lediglich meine Arme auf den Tisch auf gestemmt und mich mit einem tiefen Knurren erhoben. Sie sieht mir die ganze Zeit ins Gesicht. Was sie wohl hat? Sie sollte Angst bekommen, ja aber deswegen gleich von Vorlaut auf so Mimi runter zu rocken erscheint mir doch zu viel. Als ich meine Augen mal wieder auf mache und meine böse blitzenden Zähne einfahre, blicke ich zu Alexy. Er klappert verwundert mit seinen Augen und schaut zu mir auf. „Also, ich weiß ja, dass du viel Kraft hast aber das? Mein schöner Tisch …“, schmollt er, zurecht und doch gekünstelt. Ich vermute er scheint ganz glücklich damit zu sein, dass ich das Mädchen ruhig stellen konnte. Nur ist der Tisch jetzt eben dahin. Lex erzählt, dass der Tisch hinter ihnen frei ist, also lassen wir den seinen einfach mal so zerbrochen da liegen und gehen eins hinter. Ein paar der Jungs können drüber lachen, Alexy Grinst sich auch eins ab, nachdem er seine Sachen ausgepackt hat und sich auf meinen linken Unterarm gelegt hat. Auch er stellt fest, dass ich keine Schulsachen habe, legt mir ein paar seiner Sachen hin. Ich musste nicht mal etwas sagen, da war ich auch schon voll ausgestattet. Als er sich wieder hinlegt, drückt er mir ein paar flüchtige Küsse auf den Arm, hört damit sofort auf, als er meine Blicke sieht. „Zu viel?“, wird er leiser. Ich nicke lediglich. Eine Show vor den anderen abziehen … jaaa, ab zu mache ich das mal aber das muss nicht pausenlos sein. Dass sie es schlechter haben, weil sie jeden Abend allein ins Bett müssen, sollte ihnen auch ohne dieses Theater klar sein. Er legt sich nun wieder regungslos hin und ich streiche ihm über den Kopf wie bei einem Hund. Er genießt die Krauleinheiten, so lange ich nicht zu sehr sein Haar zerwühle. So ein Mädchen halt … Im Bett hat er damit auch kein Problem. Kaum später taucht ein Lehrer auf. Es ist dieser Stalker von letztens. Ich muss sofort grinsen, als ich ihn sehe und noch mehr, als er die Bank entdeckt. Böses Gelächter kommt auf und das nicht nur von mir, jedoch von mir am lautesten. „Ich brauche nicht fragen wer das war oder?“, murrt der Kerl mich doch tatsächlich an. Ich zucke nur mit meinen Schultern, bewege meine Arme nicht. Mir ist erst gar nicht aufgefallen, dass Lex eingeschlafen ist. Seine Nacht war wohl wirklich sehr kurz. Tzzz, eigen Schuld, hätte es ja nicht so weit treiben müssen! Trottel! Wenn ich den Lehrer so sehe, wird Lex auch nicht wirklich lange schlafen dürfen. Prustend fordert er mich auf: „Dann geh wenigstens einen neuen holen. Ich kläre das mit der Direktorin.“ „Was? Nö, warum sollt' ich? Kann ich ja nix für, wenn die Dinger nix aushaltn.“ „Also soll der Tisch deiner Meinung nach liegen bleiben, ja?“ Künstlich grüble ich und starre den Lehrer dabei an: „Hmmmmmmm … joar, warum eigentlich nich? Damit habe ich schonma nen Kunstprojekt – meine Art Gefühle auszudrückn!“ WOW, was ist denn jetzt los? Sogar ein paar der Mädchen grinsen sich eins ab. Natürlich, der standhafte Kern sieht grimmig zu uns in die Mitte. Dass Lex dabei ruhig pennen kann, wundert mich eigentlich voll. Am Ende steht Nathaniel auf und deutet Richtung Tür. „Ich zeige dir, wo du einen neuen holen kannst. Na komm.“ Er fordert mich ungewohnt ruhig dazu auf. Naaa guuut, dann wollen wir mal. Was wird aus Lex? Pennen lassen oder … aufwecken? Hmmm, es ist zu verlockend ihn einfach zu wecken. Naach, was soll's. Ich reiße mich etwas mehr zusammen, beuge mich zu ihm herunter und drücke ihm ein paar Küsse auf die Stirn. Er murmelt irgendetwas vor sich hin, bis er seinen Kopf auch mal bewegt. „Ä-häh? Iswaslos?“ Grinsend flüstere ich ihm zu: „Muss pissen, lass mich aufstehen und penn' weiter!“ Er hebt seinen Kopf ein wenig, doch lässt mit seiner Hand nicht von meinem Hemd ab. „L-Lasswashier, bei-beimir hmmmrhm.“ Er ist echt nur am pennen und dagegen sagt der Lehrer nix? Eigenartig, höchst eigenartig! Seine Hand reiße ich dann doch ziemlich grob vom Hemd. Vielleicht eine blöde Idee aber okay, ich ziehe es einfach aus und gebe es ihm. Der Blauschopf legt seinen Kopf darauf und ich folge dem Schülersprecher. Ungläubige Blicke folgen mir, bis Armin auch mal aufspringt. „Alta, ehrlich jetzt? Warte, ich hole dir eins aus meinem Spind.“ „Wieso? Was sollte sein?“ Leicht gereizt erinnert er mich: „Deine Verbände digga? Merkst nicht, dass dich alle anstarren?“ Auf dem Weg nach draußen können noch alle sehr gut mithören was ich sage: „Klaro aber dachte liegt an meinem tollen Charakter. Hmm, meinst nicht, dass die Mädels von mir begeistert sind?“ Ein gewisses angewidertes Prusten ist aus dem vordersten Raum zu vernehmen. Sowohl mein Zocker-Kumpel als auch ich lachen darüber, ganz unauffällig auch dieser Streber. Warum er nicht einfach so offensichtlich darüber lacht wie wir … Und da denken alle, ich wäre seltsam. Das liegt wohl alles im Auge des Betrachters. Es fühlt sich etwas an als wolle der Lehrer mich vorführen, wenn ich so allein alles raus und rein räumen soll aber das funktioniert nicht ganz so gut, wie er sich das wohl ausgemalt hat. Binnen einer Minute sieht's dann auch wieder so langweilig aus wie vorher ABER weil das wohl noch nicht gereicht hat, fällt dem werten Herr Lehrer noch etwas ein. „Ä-Ähhm H-Harmony, möchtest du dich den anderen nicht lieber vorstellen? Du bist schließlich neu an der Schule.“ Diesmal bin ich es, der ungläubig schaut, sowohl zum Lehrer als auch in die Runde der Klasse. „Ich glaube, mich kennen inzwischen alle ganz gut.“ „Selbst wenn nicht, würde es auch keinen interessieren.“, meldet sich Granny's Freundin zu Wort. So ein vorlauter Blondschopf. Die meisten stimmen ihr zu. „Siehste, dann sollte alles geklärt sein. Also dann …“ „J-Ja.“, stimmt der Mann mir zu. Er wird zunehmend nervöser, bis sich nochmal eines der Weiber einmischt. Noch so eine Blonde, die als Bestätigung 2 weitere Mädels braucht. „Aber Herr Faraize, ist das nicht unfair? Wir alle dürfen nicht neben unseren Freunden sitzen und die Beiden dürfen wirklich zusammen sitzen? Wenn er das darf, dann will ich auch neben Castiel sitzen dürfen!“ Ich bin … sprachlos. Ich hätte seinen Geschmack etwas … a-anders eingeschätzt. Wobei, wenn ich zu ihm blicke, scheint er sich selbst auch anders einzuschätzen. Meine Laune wird danach zusehends schlechter. Der Mann scheint sich an solche Vorgaben zu erinnern. Keine Partner nebeneinander! „T-Tut mir leid, Harmony. Wärst du bitte so freundlich, dir einen anderen Platz zu suchen?“ Knapp und ganz klar: „Nö.“ „Harmony, bitte. Es ist sehr …“ „Vergiss es!“ „Wenn du nicht langsam hörst, dann muss ich das der Direktorin melden.“ Ich überlege oder tue zumindest so, bis ich antworte: „Hmmm, gerne doch. Wollte die alte eh mal kennen lernen. Ich glaube, mit der kann man mega Hauspartys feiern.“ Und ich fürchte, dass sich das eben alle bildlich vorstellen. Ich sollte mir vielleicht etwas mehr Sorgen machen, wenn ihnen allen schlecht davon wird. „Harmony, ich warne dich ein letztes …“ Mit einer Hand wedle ich ihn ab: „Ist ja gut, sei'n Sie endlich still. Ich soll mir also einen suchen, ja?“ „Ja.“, bestätigen mir ALLE. Es ist schnell ruhig, als ich mit meinen Blicken alle Plätze abtaste, denn es ist neben fast jedem noch ein Platz frei. Meine Wahl ist schnell getroffen aber die entsetzten, panischen oder halb tötenden Blicke der anderen sind lustig. Armin reagiert gar nicht erst drauf, der hinter ihm, der ihm die ganze Zeit beim zocken zusieht, also der Rotschopf, dem ist das auch ziemlich egal und Kentin da drüben am Fenster hätte wohl auch nichts dagegen. Hmmm. Die Person, dessen Kopf sich am meisten vor mir versteckt, die trifft es. Breit grinsend stehe ich vor ihr. Sie zittert in jedem Knochen. Ich kann mich nur schwer zurück halten, doch dann kommt der Ärger von gestern wieder hoch. „Naaa, kleiner, stummer Fisch. Hast es gestern ja schön geschafft ihn von mir weg zu holen. Dafür … hast du nun mich am Hals!“, schnurre ich ihr entgegen, als wäre es lieb gemeint. Sie erkennt sofort den Unterton darin und bekommt noch mehr Angst. Ihren komischen Zeichenblock nimmt sie vor sich bis in Höhe ihrer Nase. Geradezu eine Vorlage für mich. Ich zerre ihr die einfach mal aus der Hand, solange sie mich nicht auf 'meinen Platz' durch lässt. Nervös versucht sie ihn wieder zu bekommen und dieser Lehrer weiß gar nicht mehr, wie er reagieren soll. Ich zumindest habe meinen Spaß daran und blättere mal durch. Von den Zeichnungen … wird mir schlecht. „Was soll das denn für gekritzel sein? Damit willst du doch nicht wirklich ne Künstlerin werden oder? Außerdem … würdest du eh keinem auffallen. Lass es lieber damit, du wirst es eh nie schaffen, kleine Biatch!“ Ihr stehen immer mehr Tränen in den Augen. Mensch, die kann ja echt gar nix ab. Die wird es niemals weit bringen, erst recht nicht mit so etwas. Sollte ich wohl … Nicht weiter drüber nachdenken Harm! Also tue ich es einfach. Ich nehme ein paar der Zeichnungen heraus. Nicht nur sie, sondern auch ihre Freundinnen schauen entsetzt zum Platz. Ich zwinkere ihnen nur zu, strecke ihnen meine Zunge breit grinsend entgegen und zerreiße letztendlich die paar Skizzen, die da drauf waren. Sie selbst steht am Boden zerstört im Raum. Ich dränge mich gerade an ihr vorbei, als mir noch ein paar Worte dazu einfallen: „Er gehört mir! Zeichne nicht so einen scheiß. Das wird eh niemals passieren, kleine Biatch. Danke für den Platz.“ Während ich mich schon an die Wand setze, meine Beine hoch nehme wie immer und vor an die Tafel starre, versucht der Kerl da vorn noch immer die Situation einzuschätzen. Patzig ergänze ich nur: „Habe meinen Platz gefunden. Geht’s auch nochmal los?“ Es reißt den Lehrer aus der Starre und seinen Gedanken. Er schüttelt verwirrt den Kopf und richtet sich dann an das tränenunterlaufene Mädchen im Gang. Die Mädchen leiden alle mit ihr. Ich verstehe überhaupt nicht warum. Ich habe ihr nur die Wahrheit gesagt. Sie wird niemals in der Kunst tätig sein können, nicht so. Punkt! „O … Okay. Könnt ihr eure Streitigkeiten bitte draußen klären, nach dem Unterricht? Viola, kannst du dich bitte …“ Er kommt nicht mal dazu auszusprechen, da rennt sie auch schon auf leisen Sohlen aus dem Raum. Ihre Tränen tropfen schon auf den Boden. Hey, das erinnert mich voll an schlechte Manga's. Aach, die kriegt sich wieder ein, pff! Der Lehrer zumindest ist noch überfordert, wie er jetzt wohl reagieren sollte. Er … Er fährt tatsächlich einfach fort mit dem Unterricht!!! „Ach Viola … H-Harmony, nimm bitte deine Beine runter. Das könnt ihr dann später auch noch …“ „Sagen Sie mal, spinnen Sie?“ „Sie können Viola doch nicht einfach so ignorieren!“ „Haben Sie nicht gesehen, was er eben getan hat!“ Ohh ja, jetzt sind die Mädels wieder suuper stark. Von da hinten und auf ihren Plätzen klebend lässt es sich auch suuuuper einfach Protestieren. Es scheint ihn aber zum nachdenken zu bewegen. Na mal sehen, ob ich ihn davon nicht doch noch abbringen kann. Schulterzuckend blicke ich nach vorn und mäkle: „Sie wollen mich echt ärgern, oder? Ich hoffe, Sie haben ihren Spaß mit mir. Wenn nicht können wir das gerne ma nachm Unterricht klärn.“ Er zuckt, hat zu kämpfen nicht rot zu werden und wird aus dem Affekt endlich mal etwas mutiger. Er zeigt mit ausgestrecktem Arm deutlichst zur Tür und brüllt mich an: „Raus mit dir, sofort!“ Hmmm … ob das wirklich eine kluge Entscheidung war?
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