Na Lex, hoffentlich hast es endlich verstanden. Hast dich ja nicht davon abbringen lassen, dich zu outen. An und für sich kluge Entscheidung, mich da mit ins Spiel zu bringen, echt richtig dämliche Entscheidung! Hoffe hast deine Lektion gelernt, noch dazu, weil du heute wohl extra lange von deinen Mädels festgehalten wirst.
Ich für meinen Teil hatte noch einen richtig geilen Nachmittag aber davon darf und will ich dir eh nicht erzählen mein Lieber. Inzwischen ist es zum Glück ja schon 18 Uhr. So langsam sollte auch deine Schule vorbei sein. Ich weiß leider überhaupt nicht mehr, wie lange so etwas gehen kann. Wobei, was heißt leider? Mein Leben ist so wie es ist eh viel geiler! Ich werde da echt nie wieder hin gehen! Ich weiß schon, warum ich solche Orte nicht nur meide, sondern ganz einfach hasse. Ein paar Minuten später geht auch endlich mal die Tür unten auf. Die ist schon so alt und knarrt nur noch aber immerhin haben die Beiden ein Haus. Deren Eltern? Kein Plan, ist mir auch egal. Lex lebt hier oben und Armin unten. Mein Bro selber hat nur das Wohn- und Esszimmer aber das reicht dem ja völlig aus. Neben dem Esszimmer ist dann auch gleich die Küche und am Ende des Hauses sein Bad. Mein Lex hingegen hat sein Schlafzimmer und nebenan sein eigenes, echt riesiges Bad. Mir war sofort klar, warum er das größere von beiden bekommen hatte. Er braucht wirklich Unmengen an Zeug, was außer ihm wohl keiner benutzt. Irgendwie seltsam, dass ich über die Zimmerverteilung der Beiden nachdenken. Eigentlich geht’s mich ja nix an und interessiert mich auch reichlich wenig. Mein Freund hat ein Zimmer mit großem Bett und ne richtig geile Dusche – alles andere ist mir egal. Man hört ganz deutlich wie er die steile Treppe hinauf kommt aber schon an seinen Schritten merkt man, dass etwas nicht stimmt. Viel zu leicht, viel zu langsam, nicht so überstürzt wie sonst. Als er dann zur Tür herein kommt, sieht man auch schon ganz genau was nicht stimmt. Ich jedoch bleibe einfach auf seinem Bett liegen und starre an die Decke. Völlig fertig stellt er seine Tasche neben der Tür ab und sieht zu mir. Er freut sich, klar tut er das aber es reicht nicht aus um seine Traurigkeit zu überspielen. Das passiert wirklich selten. Er starrt tränenunterlaufen zu mir herüber und spricht mit heiserer, rauer Stimme, „Harmony … du – du bist ja echt schon da. … Wie schön.“, bricht er auch gleich nochmal in Tränen aus, doch nach wie vor keine Reaktion von mir. Tapsig schleicht er sich zu mir herüber und setzt sich an die Bettkante, fast so als wäre es nicht das seine, sondern mein Eigentum. Verzweifelnd sieht er mich an und versucht leise zu sein. Mit zwei Fingern einer Hand greift er mir ganz sanft in den Gummizug meiner weiten Jogginghose. „Harm bitte!“, fleht er mich an, doch ich mache noch immer nichts, „Bitte, e-es tut mir doch leid. Ich – Ich wollte nicht … Ich wusste nicht, dass sie so … “ Erst als er sich an seinen eigenen Worten anfängt zu verschlucken, setze ich mich ein Stück auf, greife mit meiner linken Hand um seine Hüfte und mit der rechten um seinen Nacken. Er kommt nur zu gern ein Stück auf mich zu, damit ich ihn noch besser umarmen kann. Er will all seine Trauer und Wut ersticken. Ich kann's nur zu gut verstehen. Mit seinen Händen verkrallt er sich am Rücken in meinem engem Top. Er schließt meinen Körper ähnlich ein, wie ich den seinen. Trotzdem muss ich noch ein paar Worte drauf setzen: „Ich hab's dir ja gesagt. War doch klar.“ „D-Das – Das ist nicht das, was ich – was ich …“ „Schon klar, schon klar! Nur … kommst du jetzt besser klar in der Schule?“ Er schüttelt schwerfällig seinen Kopf. „Haben sie etwas gegen deine Neigung?“ Wieder schüttelt er nur mit seinem Kopf, bis ein tiefer Seufzer seine Kehle hinauf rutscht: „Sie – Sie haben etwas gegen dich! Ich – Ich habe ihnen versucht … Ich wollte doch nicht, dass sie … i-ich …“, stottert er schon wieder nur herum. Es ist nicht schwer zu verstehen, was ihn so bedrückt. „Komm runter, das ist mir doch egal!“ Seine Umarmung wird stärker und mit seinem Kopf sinkt er ein Stück meinen Brustkorb hinab, um mir laut entgegen zu wirken: „Mir aber nicht!“ Wenn er so laut wird, ist das mehr lustig oder manchmal auch anturnend. Diesmal ist es nur deprimierend. Dabei lässt er sich sonst nicht so sehr runter ziehen. „Kopf hoch Großer. Habe ja nicht grad' den besten Eindruck hinterlassen. Ich wette mit dir, sie haben etwas zu meiner Größe gesagt, oder?“, grinse ich zur Abwechslung mal über diese Tatsache. Ein schmales Lächeln huscht über seine Lippen. Ich spüre es an meinem Brustkorb. Er lässt es aber schnell wieder verstummen. „Schon … ja …“, schmollt er weiter vor sich hin. Lex scheint langsam nur noch so zu tun, als würde er immer noch heulen. Er ist viel ruhiger geworden und noch dazu ein echt schlechter Schauspieler. Als ich ihn dann loslassen will, verstehe ich auch, warum er noch immer so tut als ob. Er will nicht loslasse müssen. „Lex, Hände weg!“, fordere ich ihn kurz, streng auf. Zögerlich lässt er nun doch von mir, bevor ich auch noch schlechte Laune habe und verschwinde. Mein Großer hat nur nicht damit gerechnet, dass ich mit meiner einen Hand in die Lasche seines nicht vorhandenen Gürtels greife und die andere nun direkt in seinen Nacken wandern lassen. Ich ziehe ihn enger an mich. Er wischt sich nur schnell die Tränen und andere Substanzen von Nase und seinem Gesicht, eh er auch schon keinen Freiraum mehr dafür hat. Mir egal ob er glaubt, dass das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt wäre. Ich will es so, also muss er auch wollen. Ich küsse ihn ein paar Mal, eh ich anfange meinen Rücken rund zu machen und ihm ziemlich grob an der Hose ziehe. Er stützt sich zwar auf alle Viere auf sein Bett aber wirkt sichtlich überfordert. „Na komm schon, über mich Liebster!“, hauche ich in den Kuss hinein und ziehe ihn wieder an mich. So muss er mir nun folgen. Er stellt sich so schön dämlich an, dass er kaum mit seinem Bein über mich drüber kommt. Ich habe einfach seine Hose los gelassen und es am Ende mit etwas Gewalt über mich drüber gezerrt. Seine Laune wird mit jeder Sekunde mit mehr Nähe immer besser. Es ist so einfach ihn für sich zu gewinnen. „Leg dich auf mich drauf!“, befehle ich und wieder zögert sein Körper. „Hör endlich auf zu denken, wir werden nicht ficken!“, hört er endlich das, was er hören musste, um sich voll auf das Neue einlassen zu können. Seine Anspannung hat sofort nachgelassen, stattdessen ist er glühend rot geworden. Sogar mit seinen Armen weiß er nicht wo am besten hin. Also nehme ich alle beide und lege sie über meinen Kopf hinweg. Zumindest hat er endlich verstanden, dass er sich auf mich legen soll. Es ist echt schön, wenn man seinen ganzen Körper spüren kann. Egal ob Muskulatur oder nicht, er ist einfach so warm und so leicht, dass man nur ein geringes Gewicht auf sich spüren kann. Ich selber habe beide Arme vor mich genommen, um mit beiden Händen sein Gesicht und zum Teil seinen Nacken halten zu können und damit er nicht wieder das Gefühl von zu wenig Nähe hat, winkle ich auch noch beide Beine an und überkreuze sie hinter seinem Rücken, sodass ich mit meinen Beinen an seinen Arsch heran komme. Er genießt es, ich meine jede Berührung, die er bekommen kann. Fast wie ein Kater, der den ganzen Tag gekrault werden will. Deswegen verstehe ich nicht, dass er nicht mit mir schlafen möchte aber gut, das ist seine Entscheidung. Für mich heißt es: Nimm dir was du kriegen kannst! … Als Lex wieder anfängt seine Lunge zu überschätzen, muss ich also wieder für einen break sorgen. Er muss schwer durchatmen und das obwohl es doch nur einfache Küsse sind, nicht mal mit Zunge oder beißen oder so. Er legt sich in der Zeit einfach flach auf meinen Brustkorb und starrt mich wie üblich an. Seinen Kopf bettet er auf meine linke Seite und seine Arme nimmt er wieder an sich, um sie auf meine Brust legen zu können. Er streicht ganz zaghaft darüber und sieht mich dabei an. Er überprüft, ob ich ihn mal wieder weg schubse, doch als ich es nicht tue, schließt er sogar seine Augen und entspannt sich noch ein Stück mehr. Ich lasse mit der Zeit auch meine Beine wieder etwas sinken aber nur soweit, dass ich die seinen noch immer umschließen kann. Von mir aus kann es ruhig so bleibe, ich meine, so schön ruhig und friedlich wie es jetzt ist. Auch Lex merkt man das an. Er schläft beinahe schon wieder ein aber nach so einem Tag echt nicht zu verdenken. Ich kann es fast selber nicht glauben aber es ist wahr, auf den Tag genau sind wir seit einem Jahr zusammen!
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