Endlich scheint er mal etwas begriffen zu haben. Er ist irgendwie wie weggetreten, merkt wohl kaum, dass er noch immer nach Luft schnappt. Er vergisst einfach ab und zu zu atmen. Woran er in solchen Momenten wohl denkt?
Eigentlich habe ich ja nun wirklich genug, will endlich gehen und ihm nichts mehr erklären müssen, als dann sein Telefon laut anfängt zu klingeln. Ich meine, hätten wir nur 5 Minuten länger gebraucht, dann wäre alles dahin gewesen. Wieso hat er den Ton bei seinem Handy nicht aus?! Als er ran geht, kann man klar und deutlich hören, dass da wer sehr Aufgebrachtes dran sein muss. Nathaniel begrüßt ihn mit 'Vater'. Ich glaub's ja nicht. Ich will da wirklich nichts mit zu tun haben müssen. Ich bin kein Babysitter man! Können die sich nicht wann anders zoffen? Weswegen überhaupt? „Nathaniel! Wo zum Teufel bleibst du? Ich habe vor der Schule gewartet, dass du endlich raus kommst, um sonst, mal wieder! Du bist eine einzige Enttäuschung! Nun antworte mir endlich, Nathaniel!“, brüllt der Mann durch's Telefon. Es ist nicht mal auf Laut gestellt und ich höre alles deutlich mit. Der Blondschopf hat noch immer schwer zu atmen. Das Telefonat ruft ihn zwar schneller zurück aber sein Herz rast genauso wie erst beim Sex. Das kann nichts Gutes bedeuten, das kann es einfach nicht … Seine Antworten kommen nur ganz zaghaft, kaum ein Wort ist deutlich und er stammelt irgendetwas aneinander. Es ergibt kaum einen Sinn als er meint: „Hhjjah, hah, i-i-ich komme.“ Hat er nicht zugehört? Sein Vater war doch schon da! Daraus schließt man doch, dass er nun weg ist! Seinem Vater reicht es, ich spüre schon weit vorher, dass der Ton des Mannes nochmal einen Grad stärker durch den Hörer dringen wird. „HAST DU MIR ÜBERHAUPT ZUGEHÖRT, JUNGER MANN!!!“, reicht es ihm. Mir auch. Das muss ich mir so echt nicht länger mit anhören. Das verunsicherte Häschen sitzt eh nur abwesend auf dem Tisch, also kann ich ihm das Handy auch gleich abnehmen. Eigentlich wollte ich es nur ausschalten, doch sobald ich es in der Hand habe, geht es auch schon weiter. Sein Vater gibt keine Ruhe und so nehme ich es an mein Ohr und höre nun eins zu eins mit, was er dem werten Herr'n Schülersprecher zu sagen hat: „Ich glaube es ja wohl nicht, so eine patzige Antwort bekommen zu müssen! …“ Dem Blonden gefällt es nicht, was ich da tue. Er hat sofort geschnallt, dass er das Handy nicht mehr in seiner Hand hat und hat versucht es sich zurück zu holen. Mit seinen Händen fuchtelt er immer vor mir herum, flüstert irgendetwas, was aber untergeht bei den lauten Worten seines Vaters. Mein Blick wird schärfer, hart genug, dass er still wird und auch endlich stillhält, als ich ihm lediglich meine Hand vor's Gesicht halte. „… Warte nur, bis du wieder zu Hause bist. Nochmal werde ich dich jetzt nicht holen, sieh selbst zu, wie du Heim kommst! Das wirst du doch wohl noch auf die Reihe bekommen, oder?! Du wirst heute Abend nicht mehr stehen können, so sehr knallt es! Darauf kannst du dich aber verlassen!“ Der letzte Satz … war ein Satz zu viel. Ich sage dem Mann am anderen Ende nichts, das würde jetzt und so wohl eh nichts bringen. Das Einzige, was ich jetzt noch tue ist, dass ich mit einem Klick auflege. Nathaniel bleibt der Atem stehen, als hätte ich eben sein Todesurteil unterzeichnet. Natürlich kann ich auch eins und eins zusammen zählen. Meine Augen mustern erneut seinen Körper, den er noch immer nicht bedeckt hat. Er holt es nach, als ich zu deutlich hinsehe. Ich glaube, ja, ich glaube, dass er sich irgendwie dazu genötigt fühlt mir irgendetwas erklären zu müssen und so spricht er: „Er – Er ist nur überfordert, mit seinem Job und allem. D-Da kann so etwas schon Mal passieren, selbst … selbst i-in den besten Familien.“ Hmmhm, sicher doch! Sein Vater stellt es nur zu gut an, ansonsten hätte es ja wohl schon jemand bemerkt, oder? Wie dem auch sei, ich sage da lieber nichts dazu. Eigentlich will ich mich da immer noch raus halten, geht nur nicht so einfach. Andererseits … brauche ich jemanden den ich regelmäßig nehmen kann und außerdem … Schläge? Echt? Und dabei einfach weghören? JA! Ich habe es trotz Allem noch drauf den Raum verlassen zu wollen. Ich komme gerade so hinter ihm entlang, als spürbar wird, wie panisch er reagiert. Aus seiner Panik heraus dreht er sich zu mir um, erreicht noch gerade so meinen Arm, den er verkrampft und zitternd festhält. Der Junge schaut mich nicht an aber ich sehe sehr wohl wie ein paar kleine Tränen auf die Tischplatte unter ihm fallen. Sein Haar verwehrt mir einen Blick in sein Gesicht aber ich glaube, das würde ich im Moment eh nicht sehen wollen. Sich überwindend spricht das Häschen aus, was es von mir will: „Bitte, bitte … hilf mir da raus!“ … Selbst ich bin nach so einer verzweifelten Bitte mal still. Er scheint aber sehr wohl zu verstehen, dass er das allein nicht mehr schaffen wird. Seine um meinen Arm geschlungene Hand lässt in keiner Sekunde lockerer. Das Zitter rührt nicht nur aus Angst vor meiner Antwort und was ich jetzt wohl von ihm halten würde. Er drückt wirklich stark zu. Also … „Was habe ich da noch für eine Wahl?“, frage ich mit meiner ach so sarkastischen Stimme nach, gehe ein paar Schritte zurück und lasse beide Hände locker in meine Hosentaschen sinken. Er hat daraufhin losgelassen, na endlich. „Dann komm jetzt, zieh dich vernünftig an. Ich warte draußen.“ … und rauch' noch eine! Den Stress kann ich mir nicht ohne Kippen antun. Am Liebsten wäre mir noch etwas Alkohol aber ich glaube, wenn das seine Eltern mitbekommen würden, dürfte ich nicht mal ins Haus kommen. Mit dem Bus fahren wir bis nach draußen in die Vorstadt. Wie ich sagte, ein Haus. Eigentlich war das nur so ein Gedanke aber sie haben wirklich eins, ein ziemlich großes sogar. Müssen ja ziemlich wichtige Menschen sein in dieser Familie. Na, wer weiß. Vielleicht kann ich auch etwas Interesse am Esstisch heucheln, dann fällt nicht so auf, dass ich nicht nur als Übernachtungsgast da bin. Wobei … ein Problem damit hätte ich auch nicht. Mehr Zeit nur für uns Beide! Wie gesagt, schauen wir mal, was heute Abend noch so raus kommt. Eine Hand beschmutzt die andere, oder wie ging das Sprichwort? Er zeigt mir nur ganz kurz sein Zimmer, erzählt mir von den strengen Essenszeiten und dass er gleich runter gehen muss, um den Tisch zu decken. Klingt ja ganz vernünftig soweit aber wo ist der Haken? Als wir auf dem Flur sind und uns ein blondes Etwas gegenüber steht, erkenne ich den Haken daran. „Lass mich raten? Prinzesschen muss nix machen, hmm?“ Ein Zischen ihrerseits folgt, ansonsten aber keine Worte. Getraut sie sich wohl nicht? Ich find's super und finde nur ein Lachen dafür. Wir gehen die Stufen hinunter, bis in die Küche und werden da sofort von den strengen Blicken des Vaters aufgehalten. „Nun, junger Mann, Sie scheinen hier ja ihren Spaß zu haben. Wie ist das so, wie stehen Sie zu meiner Tochter?“, will er sofort wissen. O maaan! Entwaffnet nehme ich meine Hände hoch, vor die Brust und winke dankend ab. „Ehrlich, was auch immer Sie da denken, Sie liegen völlig falsch. Glauben Sie den Worten eines 'jungen Mannes' ruhig.“, vergreife ich mich fast in meinen Sarkasmus hinein. Nath hatte mich gewarnt, dass ich damit sehr sparsam umgehen sollte, wenn ich vor habe über Nacht zu bleiben. Ob er wohl gemerkt hat, dass das eine zweideutige Aussage war? So oder so hat er ja ausnahmsweise mal recht. Ich habe mir die Aufgabe jetzt anhängen lassen, dann muss ich das auch durchziehen. Der Mann hat meine Aussage zum Glück nicht falsch verstanden. Er kann sogar leicht darüber Schmunzeln aber ein richtiges Grinsen oder sogar Lachen fällt nicht ab. Ganz schön verbohrt dieser Typ. „Also? Wir sollen Tisch decken?“, möchte ich im nächsten Atemzug von ihm wissen, als er auch schon wieder seine Stirn in Falten legt. „Wer hat das gesagt? Etwas Nathaniel?! ER soll den Tisch vorbereiten, nicht ihr. Eigentlich dachte ich, dass ich meinen Jungen gut erzogen hätte. Gäste müssen in diesem Hause nichts tun … aber trotzdem danke für das Angebot. Nathaniel, ab in die Küche mit dir!“, befielt er ihm vorherrschend. Seine Stimme legt immer an Wut zu, wenn er seinen Sohn betrachtet oder ihn anspricht. Verkehrte Welt. Normalerweise ist es umgedreht. Also stelle ich mich einfach dazu. Was sollte ich auch allein in seinem Zimmer machen? Wir haben ein wenig Zeit uns zu unterhalten. Weder Vater, noch Mutter sind anwesend. „Sag mal Häschen, was sagt deine Mutter dazu?“ „Hmm? Wie, meine Mutter?“ „Na halloooho! Wo sind wir denn bitte! Sage nur, du weißt nicht, dass deine Mutter alles mitbekommt?! Sie ist eine Frau und nicht dumm oder geistig abwesend! Natürlich bekommt sie es mit.“, ranze ich ihn nun auch noch an. Ui, ich entwickle Mitgefühl für den Jungen. Von allen Seiten nur so belagert zu werden muss weh tun und wird sicher irgendwann mal zu viel. „Hey, sorry Nathaniel.“ Diesmal ist er es aber der seinen Sarkasmus nicht sein lassen kann. Während er die Teller ganz akkurat auf den Tisch stellt schmunzelt er: „Was? Du und dich entschuldigen? Bin ich jetzt der bad-boy?“ „Boaaar, Alter! Los, arbeiten und nicht dumm quatschen, Junge!“ Er dreht sich vom Tisch weg und flüstert ganz leise zu sich selbst: „Jawohl Boss, zu Befehl.“ Wieder ist ein leichter Sarkasmus heraus zu hören. Er lernt schnell von anderen Leuten. Hoffentlich macht er mich nicht irgendwann komplett nach, wenn das weiter so geht. So wie er in der Küche steht und weiter in den Schränken wühlt, habe ich mich vor die Kochinsel gestellt und schaue ihm zu. Hinter mir ist der große, schwere Esstisch. Als er sich ganz vertieft wieder zurück wendet, ist das Erste was er sieht mich und seine erste Reaktion wirkt völlig perplex. So perplex, dass er drauf und dran ist alle Gläser fallen zu lassen. Ich hab's ja irgendwie geahnt und nur deswegen konnte ich dazwischen gehen und die zwei wackeligen Gläser noch gerade so davon abhalten herunter zu fallen. Nun stehen wir uns komplett gegenüber. Er schaut mir in die Augen und ich ihm. Magic? Nein, niemals! War alles so gewollt. Er kann eh nicht lang in die künstlichen Kontaktlinsen schauen, wird rot dabei. „Man sieht dir sofort an woran du denkst! Deswegen solltest du aber ganz bestimmt nicht her kommen!“, beschwert er sich, beißt sich auf die Unterlippe, so wie erst auch schon. „So? Weswegen bin ich denn hier? Jedenfalls, wenn du weiter so einladend auf dir herum beißt, könnten sich unsere Pläne vielleicht noch ändern.“, schnurre ich ihm mit heißer Stimme entgegen. Sein Gesicht nimmt nur noch mehr an Farbe zu. Er versucht aus der Situation zu flüchten, geht einen Schritt zur Seite und versucht dann an mir vorbei zu kommen. Ich würde ihn ja versuchen aufzuhalten, ihn gegen die Insel zu stoßen und mich gegen ihn zu pressen aber … bevor ich überhaupt dazu kommen könnte, stolpert er schon über seine eigenen Beine. Wieder lässt er Gläser fallen und diesmal fallen sie wirklich. Knapp vorm Boden erreiche ich die Beiden anstatt den Jungen vor dem Fall zu wahren. Ich schätze, wenn hier irgendetwas zu Bruch geht, wäre es sofort vorbei mit der Ruhe. „Wo sind … wie hast du …“, stottert er mal wieder. Augen leiernd stelle ich sie zu den anderen Beiden auf der Insel. Ja, ich habe sie mit halbwegs klarem Verstand abgestellt, bevor ich die anderen Beiden auffangen konnte. Wenn ich eh schon so gut wie alle bei mir stehen habe, kann ich nun ja doch etwas helfen. Das rote Häschen steht auf und folgt mir mit dem letzten Glas. Er rückt jedes abgestellte nochmal anders hin und seines am Ende dazu. Die Aufschrift muss immer akkurat nach vorn zeigen, keine Flecken dürfen auf dem Glas sein und es muss immer leicht rechts über dem Teller stehen. Was ist der Junge hier? Der Kellner?! Zischend wende ich mich davon ab bevor ich mich anfange aufzuregen. Zusammenreißen ist so schrecklich anstrengend! „War – War das erst ernst gemeint? Weißt du schon nicht mehr, weshalb …“ „ALTER?!“, werde ich nun doch laut, genauso wie sein Vater erst am Telefon. Ich musste mich echt von ihm abwenden, komplett, damit ich ihm nicht gleich eine gebe! Ein weiteres Zischen bringt mich zumindest ein wenig runter. Hoffentlich hat das keiner zu deutlich mitbekommen. Wir haben Glück und es kommt keiner herunter. „Natürlich weiß ich weshalb, nur … was erwartest du jetzt von mir? Soll ich euch dabei zusehen, ihm eine rein ziehen, mit ihm reden? Glaubst du, er stellt es so an, dass ich dabei sein würde? Denk doch mal etwas nach!“ Doch eine Antwort darauf bekomme ich nicht mehr, kann ich nicht mehr bekommen. Nun steht doch eine Frau in der Tür. Sie ist extrem schlank, sieht schon älter aus. Ich glaube, Nathaniel denkt selbst jetzt noch über meine Fragen nach und bekommt sie kaum mit. „Ahhh, guten Abend Frau …“ „Miss, heißt das, mein junger Mann.“, ermahnt die Frau mich. Was haben die nur alle hier mit jungen Männern? Diese Bezeichnung ist so … brrr, gruselig! Ihren Namen kenne ich dadurch nun auch nicht aber was soll's. Nathaniel ist endlich wieder aufgewacht, denkt an das Besteck und die Servietten. Die Frau übernimmt komplett das Wort, unterhält sich ein wenig mit mir. Sie will wissen, wie wir Zwei uns kennen gelernt haben. Nathaniel hätte noch nie einen neuen Schüler erwähnt, Amber hingegen schon. Sie ging davon aus, dass ihr Sohn ihn nicht gut leiden könne. Dann folgen noch irgendwelche Anspielungen, warum er diesen neuen Schüler, also mich, wohl nicht mögen würde. Sie 'könne sich nun vorstellen, was Nathaniel's Problem gewesen sein könnte' oder so ähnlich lauteten ihre Worte. Der Blondschopf hält sich verzweifelnd eine Hand vor sein Gesicht. Das muss gerade ober peinlich für ihn sein. Ich grinse da einfach drüber weg, habe schon schlimmere Sachen gehört. Dann geht es auch endlich ans Essen. Es gibt Hummer. Das hat also die ganze Zeit so gerochen. Seine Mutter holt ihn gerade aus dem Ofen und stellt die Krabbe ganz präsentabel in die Mitte des Tisches. Sein Vater rückt der Frau den Stuhl zurecht, setzt sich dann auch und erst dann darf sich Nathaniel setzen. Die kleine Prinzessin sitzt natürlich schon und ich als Gast darf auch schon platz nehmen. Dieser Mann muss seinen Sohn ja echt gefressen haben. Der Schülerver-dingsda sitzt direkt neben mir, zur Sicherheit. Er muss damit gerechnet haben, dass ich mit dem Knacken der Schale und dem Besteck nicht zurecht kommen würde und ich damit schon wieder üble Kritik einfangen müsste und im Endeffekt noch vor seinem Vater durchdrehen würde. Stimmt, so in etwa wäre es gelaufen, wenn ich nicht damit hätte umzugehen gewusst. Als ob ich das erste Mal in meinem Leben Hummer essen würde, tzz! Es geht alles gut, keine Kritik hagelt nieder und das Essen ist schneller vorbei als gedacht. Natürlich … musste ich mich auch beim Essen zusammen reißen, was mein eigentliches Verhalten so angeht. Immer dieses künstliche Kniggezeugs einhalten und so. Die Stimmung war sehr kühl am Tisch, keiner hat geredet. Satt geworden sind wir trotzdem. Die Erste, die abdackelt, ist seine Schwester. Sie wartet bis alle fertig sind und ist dann sofort verschwunden. Der ältere Mann zu meiner Linken muss geradezu darauf gewartet haben. „Nathaniel?! Als Strafe für Heute übernimmst du auch gleich den Abwasch. Du musst lernen ein Mann zu werden. Immer dieses schlampige Verhalten, so geht das nicht!“, lässt er seinen Frust in Worten aus, in scharfen Worten. Nath nickt nur, ich reagiere gar nicht. Als dann auch die Eltern weg sind und er allein neben einem riesigen Berg Abwasch steht, will er mir endlich auf meine erst gestellten Fragen antworten. Ich höre, wie er schon Luft dazu holt und im selben Moment bin ich es, der ihn diesmal aufhält. „Sage mal, wo genau ist das Klo?“, muss ich ungehemmt los werden. Er ermahnt sich innerlich gerade selbst, dass er mir nicht gleich das ganze Haus gezeigt hat. Im Prinzip kenne ich nur sein Zimmer. Er erzählt mir, dass das Bad oben, am Ende des Ganges liegt. Ich mache mich sofort auf den Weg, ignoriere, dass er wieder ausgeholt hat, um etwas sagen zu können. Ich bin weg, noch bevor er es so richtig bemerkt hat. Ob ich auf's Klo muss? Nein, natürlich nicht! Darum geht es ja auch gar nicht aber praktisch ist es schon jetzt zu wissen, wo das Zimmer liegt. Ich warte nur im Wohnzimmer und als es ganz Still ist, kommt da wer die Treppen herunter. Auch das war logisch. Sein Vater würde es sich doch nicht entgehen lassen einen ruhigen Moment abzupassen, noch dazu, nachdem er es ihm über's Telefon schon angedroht hatte. Als er im offenen Rahmen zur Küche steht, erschrickt sich der Junge so sehr, dass er auch noch einen Teller fallen lässt. Gott, dieser Vollidiot! Das bedeutet nur noch mehr Wut, die sich im Mann anstaut. „Nathaanieeelll!!!“, knurrt er den Jungen tief böse an. Er hat den Gürtel seiner Hose geöffnet und fädelt ihn mit einem Zug heraus. O Mist, damit hätte ich nun nicht gerechnet. Wäre ja auch langweilig nur mit der Hand für solche Flecken zu sorgen, oder?! Noch eh er seinen ersten Schlag richtig ausüben kann, komme ich aus dem Wohnzimmer hervor, an den Treppen vorbei und stehe auch schon hinter ihnen, genauso im offenen Rahmen wie der Mann zuvor. Dabei ignoriere ich mal, was ich am oberen Ende der Stufen gesehen habe. Er schafft es nicht ein einziges Mal zuzuschlagen. Vorher stehe ich dazwischen, habe nach seinem Arm gepackt und ihn mit noch viel böseren Blicke durchbohrt. „DAS ist also Ihre Lösung für Probleme? Gewalt an IHREM Sohn auslassen?! Ist das Ihr ernst?!!!“, die Hand, in der er den Gürtel hält, wird schwächer. Das Blut darin lässt nach, durch den Druck, den ich auf seinen Arm ausübe. Am Liebsten würde ich ihm genau diesen Arm abreißen, ihm unendliche Schmerzen daran bereiten, bis er bettelt, darum winselt, dass ihm irgendwer dieses Leiden abnimmt. Meine Finger haben sich in seine Haut gebohrt, sein Anzug hat ihm keinen Schutz vor meiner Kraft geboten. Er kann seine Hand nicht länger geballt halten, hat keine Kontrolle mehr darin, nur noch ein Kribbeln und lässt letztendlich den Gürtel fallen. Nathaniel tastet sich nur mit seinen Fuß heran, sorgt dafür, dass der Gürtel bis an die Wand hinter uns slidet. „Was willst du nun von mir? Was mischt du dich darin …“ „ … ein? Weil ich es kann, meine Güte!!! Ich habe mich lange zusammen gerissen. Sie wissen schon, dass Sie hier eine Menge falsch machen?! Sie zerstören sich hier ihre Familie und deswegen … “, habe ich ihn mit noch tieferer und lauterer Stimme unterbrochen, als wie er mich eben versucht hat los zu werden, doch auch meine Stimme senkt sich, von jetzt auf gleich, „ … deswegen müssen wir jetzt mal dringend darüber reden! Wirklich reden! Klingt doch besser als Jugendamt, Kindswohlgefährdung, Misshandlung und Entzug des Sorgerechts oder!“ Die wenigen Stichpunkte haben ausgereicht um ihn weich zu bekommen. Auch Nathaniel hat sich erschrocken, dass ich ein wenig Ahnung davon habe. Der Blondschopf hat sich schräg hinter mich gestellt, ganz dicht an mich, dass er seinem Vater auch ja in die Augen schauen kann. „Vater, bitte … ich weiß, du hast Stress a-aber …“ „Die Zwei haben recht, so geht das nicht weiter. Bitte, höre ihnen zu. Ich denke, wir finden eine Lösung dafür, bitte mein Schatz.“, taucht eine weitere Stimme auf. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass sie hier auftauchen würde. Nachdem sie so oft nur von den obersten Stufen aus zugehört haben muss, hätte ich jetzt keine anderen Reaktion erwartet. Sein Widerstand lässt völlig nach, sein Arm sinkt und wir setzen uns an den Tisch und reden. Ab einem bestimmten Punkt setze ich dann aus. Ich muss nicht jedes Detail ihrer verkorksten Familiengeschichte wissen. Die Drei kriegen das ab diesem Punkt auch ohne jemanden hin, der immer die Erlaubnis zum Sprechen gegeben hat. Ich glaube, das nennt man Einsicht, was sein Vater da gezeigt hat. Nathaniel steht nach einer weiteren Stunde im Wohnzimmer, neben dem Sofa auf dem ich sitze und TV schaue. Er … wirkt ganz zufrieden, will mir erzählen, was nun raus gekommen ist. Ich nehme wieder eine Hand hoch, sehe selten lieb zu ihm auf und schüttle nur mit dem Kopf. „Habe schon genug mitbekommen. Hauptsache ihr habt euch geeinigt.“, spreche ich ihm gut zu. Mein Gott, ich werde zu lieb und zu weich, ganz einfach! Er nickt das bloß ab, sieht mich aber noch immer an. „Was?“, frage ich ihn. „Du wolltest also auf die Toilette, ja?“,hakt er da nach, wo alles and're angefangen hatte. Ich grinse spöttisch zu ihm auf, „Jetzt müsste ich mal, ja!“ Woooow, er Lächelt dann sogar mal ganz ehrlich und offen. Scheint ihm wirklich gut getan zu haben dieses Gespräch und so. Er will mir alles bis ins Detail erzählen, doch ich sage ihm, dass er sich kurz fassen soll und ich keine Lust auf große Erklärungen hätte. Die Hälfte habe ich eh gehört. Er erzählt mir, dass er sich eine Wohnung nehmen soll. Sein Vater unterstützt ihn dabei aber er will nicht länger hier wohnen bleiben müssen. Die letzten Monate waren zu viel. Sein Vater fängt eine Therapie an und gibt sich Mühe seinen neuen Job zu akzeptieren. Na schön, wenn das helfen soll, dann sollen sie es so versuchen. Mir kann es ab hier, wie gesagt, egal sein. Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Da ich eh schon auf dem Sprung nach oben bin, folgt er mir gleich und wir machen uns bettfertig. Ich habe eine Luftmatratze bekommen, während er in seinem schön hohem Bett liegt und halb einschlummert. Wie gesagt, nur halb. Ich habe ein bisschen gebraucht, eh ich den Grund herausfinden konnte, warum er sich weggedreht hat. Er liegt immerhin schon erhöht, was muss man sich da noch den letzten sichtbaren Stellen verwehren, die ich von hier unten erhaschen kann? Das muss man, wenn man zu beschäftigt ist, um seine Gesichtszuge zu zügeln und zu vertieft ist, um leise zu bleiben. Das Wegdrehen dämmt seine Stimme ja schon ein und die Decke, die er über sich gezogen hat, gleich noch mehr. Fast überhört man sein leises, genüssliches Stöhnen. So ein Angebot, das kann ich doch nicht … Ich lege mich kurzerhand neben ihn, schleiche mich fließend mit unter seine Decke und lege mich an ihn. Natürlich hat er es gemerkt. So vertieft kann keiner sein, dass man das nicht bemerkt. Spöttisch schnaube ich in sein Ohr und spreche, flüstere, bis ich den letzten Satz nur noch auf seinen nackten Oberkörper hauche: „Ich würde ja sagen, dafür bin ich doch da aber … bin ich denn dafür da?“ „Hhhjaahh!“, will er ganz dringend los werden. Ich bin irgendwie zufrieden mit dieser Aussage. Wenn das nur bei allen so einfach wäre. Einmal Vögeln und immer einen Platz sicher haben. Er hat seinen Arm hoch genommen, mit dem er sich eben noch selbst angefasst und mir somit die Sicht auf ihn versperrt hat. Er hat sich versteckt, so gut er konnte aber gibt es auf, sobald ich unter seiner Decke liege. Er ist so amüsant, leicht zu durchschauen und richtig lüstern. Meine hauchenden Worte habe ich samt meiner Lippen auf seine Seite nieder gehen lassen. Seine Beine zucken, seine Brust zuckt, sein Schwanz zuckt, als ich ihn nur ganz leicht anfasse. Automatisch hat er sich in meine Hand gelegt, nein, gepresst. Ich soll ihn anfassen, soviel sagt mir zumindest sein Körper. „Neben mir liegen und Selbstbefriedigen, willst du mich damit provozieren? Sage nur, “, mein Blick geht zu seiner Hand auf, „ dass die da besser ist als ich.“ „HNN-N-Nein!“ Er lässt mich alles an ihm machen, was ich will, genießt seine Position als Sub und dass er nicht viel tun muss außer seine Stimme zu zügeln. Wobei genau das auch sein größter Fehler ist. Er muss sich überhaupt nicht zügeln, sich nicht verbieten zu Stöhnen. Er scheint noch nicht gemerkt zu haben, dass ihn diese zwanghafte Zurückhaltung nur noch mehr anheizt und er viel zu schnell auf touren kommen. „Lass das!“, hauche ich gegen seinen Nippel und dringe quälend langsam wieder und wieder in ihn ein. „W-Was?“ „Diese Zurückhaltung. Dass du dir den Mund verbietest. Wenn ich das wollen würde, würde ich dir das schon sagen.“ „Hhjaah a-aber meine … meine Eltern.“, stöhnt er, sobald er den Mund zum Sprechen auf macht. Er unterdrückt es selbst dann noch so gut er kann, doch merkt, wie er an seine Grenzen gelangt, je näher wir dem Höhepunkt kommen. Ab und zu wirft er verzweifelte Blicke an mich und genau dann werde ich wieder langsamer, ganz ruhig. Er greift dann schon immer nach meinem Handgelenk, verlangt wortlos, dass ich ihn endlich kommen lassen soll, wieder härter zustoßen soll. Sooo einfach tue ich ihm den Gefallen nicht. Auch nicht, als er von dieser Verzweiflung geplagt jammert: „Bitte … bitte, bitte H- … Harm. Ich – Ich kann nicht mehr, i-ich kann es nicht mehr … haahh … un-unterdrücken.“ „Sei laut, ich will es so. Als Einziger laut sein macht keinen Spaß.“ Mal ehrlich, als ob sich seine Eltern nach der Nummer heute nochmal herunter in sein Zimmer getrauen würden. Die Blöße würden sie sich nicht geben noch einmal hier herunter zu kommen, uns Zwei zu erwischen. Er hat zumindest heute absolut freie Bahn, was das angeht. „Sie kommen nicht runter, ganz sicher nicht. Höchstens deine Schwester und was – was sollte die schon schlechtes … hmmhn … sagen, wenn ihr Bruder ungezwungen Sex haben kann und sich nicht verkrampft, sondern entspannt? … o Gott, haaahh … lass mich nicht als Einziger laut sein, dafür lässt du dich zu geil ficken!“ Ich beuge mich wieder zu ihm herunter, muss mich halt strecken wie immer aber komme bis an seinen Hals, um zubeißen zu können. Nicht zu hart, nicht zu doll. Er darf morgen keine sichtbaren Spuren davon haben. Ihm gefällt diese Position irgendwie am besten. Ich kann mir gut vorstellen warum. Wenn ich mich strecke, bedeutet das nur, dass ich meinen Rücken lang mache und meinen Schwanz nur noch tiefer in ihn hinein stecken muss. Dazu kommen die Küsse am Hals, am Schlüsselbein, auf seiner Brust und das Saugen an seinen harten Nippeln. Er sagt es zwar nicht aber unterdrückt weiterhin seine Stimme. Er zwingt mich noch mehr zu reden, mehr zu sagen, uns mehr zu unterbrechen und es so weiter in die Länge zu ziehen. Ich muss ihn doch schon total um den Verstand bringen. Er ist so empfindlich, zergeht unter meinen Berührungen. Er wird gefickt, hart, zwar in einer normalen Stellung aber hart! Meine Hand verwöhnt die ganze Zeit seinen Penis und sein Körper wird von oben bis unten geküsst. Eigentlich kein Wunder, dass er kaum still bleiben kann. Er bekommt alles, was man nur haben kann und das von mir. Trotzdem, es stört mich, dass er sich selbst so sinnlos verkrampft. Also folgen doch die Worte: „Ist es dir etwa peinlich, mit mir im Bett zu sein? Ist es dir peinlich, dass wir es miteinander treiben?!“ Er gibt mir keine Antwort darauf, wird aber zunehmend entspannter, lauter, aufgeregter. Ihm scheint es egal geworden zu sein, was die anderen im Haus so denken. Man sieht ihm an, wovor er nun Panik schiebt. Es ist nicht mehr das Stöhnen, wovor er Angst hat. Er fürchtet, dass ich aufhören könnte und das soll ich anscheinend nicht tun. Ich blicke zu ihm auf und zeige ihm mit einem Schmunzeln meine Zähne. Er weiß nun, dass ich es weiß und ist peinlichst rot im Gesicht. Trotzdem ist es befreiend, wenn er seine Deckung endlich fallen lässt. Er stöhnt mir ins Ohr und ich stöhne ihm ins Ohr, bis es keiner von uns mehr halten kann. Na endlich, ein ganz ungezwungenes Häschen mit seinem eigenem Sperma im Gesicht, liegt völlig ausgelassen, verschwitzt, schwer keuchend und hilflos vor mir da. Zufriedener kann man mich fast nicht machen.
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