Nichts desto trotz, die Scham über alles siegt mal wieder. Ich kann nicht glauben, dass ich so zeitig gekommen bin und damit alles kaputt gemacht habe. Was ist jetzt mit Harmony? Wenn er nicht auf seine Kosten kommt, warum sollte er das dann noch machen … warum sollte er dann überhaupt noch mit mir zusammen bleiben wollen? Ich weiß, solche Gedanken sind schon wieder völlig übertrieben aber …
„Hey, was geht schon wieder in deinem verdrehten Schädel vor sich?“ Erst dann bemerke ich es. Vor lauter Schamgefühl habe ich mich wieder zur Hälfte hinter dem Kissen versteckt. „Tut mir leid … ich habe echt versucht … ich wollte doch nicht …“ „Red' Klartext, alles andre is mir zu hoch.“ „Ach … i-ich weiß auch nicht … vielleicht – vielleicht solltest du dich erst mal … na ja …“ „Was denn, stört es dich, dass ich deinen Saft an mir habe?! Naaach … schön! Hauptsache kriegst dich dann mal wieder ein … war schließlich nur dein erstes Mal. So viel Panik wegen nichts … nervig!“ Währenddessen ist er schon aufgestanden und nun auch schon in meinem Bad. Nach wie vor … ich mache immer alles kaputt. Krieg dich ein Alexy, wir sind zusammen! Außerdem … Außerdem hatte er es eh darauf angelegt. Tief durchatmen und nicht immer nur von ihm wegsehen! Das würde auch mich verletzen, wenn er sich ständig nur von mir abwendet. … Stimmt ja, fast schon wieder vergessen. Am Anfang haben wir uns oft deswegen gestritten. Er hat mich so selten angesehen und jetzt bin ich derjenige, der ihn fast nie ansieht aber … nur weil ich ständig für Stress und Streit sorge, heißt das noch lange nicht, dass ich das nicht wieder gut machen kann. Im Bad prasselt schon seit einer Weile das Wasser der Dusche auf die Fliesen nieder und das obwohl er sich nur die Hände waschen wollte. Ich tapse mich wie letztens schon mal von hinten an ihn heran und lege beide Arme zögernd, vorsichtig um ihn. Er zuckt. Er erschrickt sich immer, wenn ich mich ungeahnt von hinten nähere. Ich schmiege mich ganz fest an ihn. „Hey, was denn jetzt los? Schon wieder alles chillig?“ „Ja, na klar doch. Bei dir kann ich mich eben nicht lange zurück halten.“ „Rutsch nicht aus … und das meine ich nicht wegen der Fliesen!“ O.k. Er scheint noch ziemlich schlechte Laune zu haben. Ich fahre mit einer Hand einfach immer wieder in der Mitte seiner wunderschönen Bauchmuskulatur entlang, mit der andere taste ich mich tiefer. „Ich dachte, du hättest genug.“ „Schon aber … meinetwegen kamst du nicht auf deine Kosten. Ich will nichts schuldig bleiben.“ „So offensiv heute … ich dachte wir wären zusammen. Da gibt es keine Schulden.“ Geknickter als zuvor hake ich nach: „Bist du etwa doch sauer? Harmony … Schatz … “ „Komm mir nicht damit!“, weist er mich ab. Hat es ihm diesmal wirklich endgültig gereicht? Ich könnte es wirklich verstehen aber ich will nicht aufgeben … ich kann nicht. Also zwänge ich mich noch etwas enger an ihn, so dass er meinen vollen Körper an seinem Rücken spüren kann.. „Harm, bitte, ich dachte mir, wenn du schon nicht deinen Spaß bekommst, kann ich vielleicht ja etwas nachhelfen.“ „Alexis! Es reicht doch. Ich habe nie gesagt, dass ich sauer wäre und bin schließlich auch noch hier oder! Wer weiß für wie lange, wenn du nicht langsam aufhörst!“, wird er ernst, zu ernst für mich. Ich hasse es, wenn jemand meinen richtigen Namen ausspricht und dann noch Harmony. Ich bleibe einfach still, verunsichert. Eine kleine Weile später nimmt er zumindest meine Hände. Er schließt beide noch enger um sich, ich darf sie aber nicht mehr bewegen. „Wie bereits gesagt: Soweit ich weiß sind wir noch zusammen, …“ NOCH? … „ … also wird früher oder später schon noch etwas Zeit für mich sein. Du musst dich echt mal wieder entspannen. So wie du zur Zeit drauf bist, werde ich dich nicht nochmal auf Tour mitnehmen können!“ Dabei sieht er ganz offen zu mir hinter. Seine linke Hand greift hoch in meinen Nacken und er küsst mich ein paar Mal. „Du willst wieder klauen gehen? Ehrlich?“ „Was dagegen?“ „Nein Liebster, nicht wirklich. Außer du klaust mit wem anders.“ Er verspricht mir: „Mache ich nicht.“, gibt mir noch einen letzten Kuss und greift sich den Schwamm, um sich den Rücken waschen zu können. Da habe ich doch meine Gelegenheit mich neu bei ihm ein zu schleimen. Ist vielleicht der falsche Weg, um ein 'noch' nicht wieder hören zu müssen aber wirksam ist es alle Male. Er lässt sich das gern gefallen, legt seinen Nacken nach hinten, bis er einmal knackt und dann nach vorn. „Das sollte reichen, um dich sauber zu bekommen. Brauchst du bei noch etwas Hilfe?“ Er schüttelt lediglich mit dem Kopf. Bietet sich aber an das gleiche bei mir zu tun. Also ist er letztendlich doch gern mit mir unter der Dusche. Da sage ich doch nicht nein. So wie ich mit dem Rücken zu ihm stehe, lehne ich mich mit dem Kopf etwas nach hinten. Harmony lehnt sich nur gegen die Wand und hält mich dann fest. Bei dem Größenunterschied ist es nicht einfach nicht dabei umzufallen. Mit verträumtem Blick schaue ich ihn an und fahre mit meinen Fingerspitzen sein Kinn entlang. „Ähm, duuu … wenn – wenn wir wirklich wieder gehen, darf ich dann wieder deine schöne, große Skaterhose haben? Ich zieh so gern Sachen an, die dir gehören.“ Ja, so langsam wird es vielleicht wirklich etwas übertrieben aber nichts davon ist gelogen. Er schluckt schwer, eh er antwortet: „Mal sehen. Die bekommt für gewöhnlich nur mein Freund. Ich sagte doch, schleimen bringt nichts!“ Künstlich ziehe ich einen Schmollmund, so dass mein Punker lachen muss. Er verschluckt sich wegen irgendetwas daran und zuckt dann ziemlich seltsam. Meine Augenbrauen schieben sich alarmierend zusammen. „Was – Was ist? Für gewöhnlich zuckst du nicht, du zuckst nie!“ „Ach was, reg dich ab mein Großer.“, versichert er mir. Hey, warte mal, geht das jetzt umgedreht oder wie?! „Du siehst etwas sehr blass aus. Bist du vielleicht krank?“, hake ich besorgter aber auch ernster nach. Er versucht sich nur wieder raus zu reden. Als ich mich dann von ihm lösen will, lässt er mich plötzlich nicht mehr los. Von seinem Gesicht fallen meine Blicke dem Boden zu. Das Wasser, was da unten ankommt, ist komplett rot. Ich finde nicht mal Worte dafür. Es stimmt, er hat wieder nicht gelogen aber er hat versucht sich raus zu reden. Am Ende lässt er von alleine los, weil er weiß, dass es keinen Sinn mehr hat, doch er warnt mich vor: „Ich rate dir, schaue es dir nicht an. Ist zwar nicht wirklich schlimm aber bei deiner Reaktion auf dem Basketballplatz letztens …“ Meine Gesichtszüge wandern von besorgt, über wütend, zu traurig und entsetzt, bis ich wieder bei Sorge angekommen bin. Er schmunzelt gehalten darüber. Ich kann das nicht mehr. „Harmony, das ist nicht lustig. Warum das erst im Bett? Warum gehst du mit solchen Wunden nicht gleich zum Arzt?!“ „Das ist doch nur ein Kratzer, ich werd's überleben und jetz' is auch gut.“ „Bei so viel Blut ist niemals alles gut!“, versuche ich es noch einmal, energischer, doch es bringt nichts. „Nhaa, Lex, aus! Nur nen kleiner Zoff zwischen friends. Das hört schon wieder auf und das bevor ich daran verblute, versprochen.“ Auf seine Versprechen kann man sich für gewöhnlich verlassen. Es tut weh nichts tun zu können und zusehen zu müssen aber was bleibt mir denn anderes übrig? „A-Also gut. Ich sage nichts mehr, wenn das was du sagst wirklich stimmt. B-Brauchst du denn noch irgendetwas? Pflaster, Kompresse, Verband?“ Das bereitet mir nun wirklich mehr Kopfzerbrechen als alles andere und als es jeder Streit könnte. Wichtig ist doch nur, dass er gesund ist. Ich weiß, er mag so offensichtliche Sorge nicht aber … bevor ich gehe kann mich keiner umstimmen, ihn vollen Herzens zu umarmen. Er lässt es sich erst gefallen, als er die Ernsthaftigkeit dahinter spürt. „Lex, sind nur zwei Kratzer. Verbände und Kompressen klingen gut.“ Das hilft nicht wirklich, auch wenn er es versucht hat. Ich nehme mir lediglich eines der Handtücher und wickle es mir um den Unterleib. Aus meinem Zimmer werfe ich mir ein Oberteil drüber und weil ich ja weiß, dass Harmony nie an Sachen denkt, lege ich ihm ein paar von meinen raus. Am besten gleich ein rotes Shirt, das passt dann auch gleich wieder zum Rest, so dass er sich nicht schon wieder sein Haar umfärben muss. Man kann ja sagen was man will, selbst wenn ihn einige als asozial bezeichnen aber er achtet lediglich auf sein Aussehen … auf seine Weise eben. Halb angezogen besorge ich ihm die Verbände aus dem Vorrat in der Küche. Warum in der Küche? Weil Armin absolut keine Ahnung vom kochen hat. Wir hielten es für logischer alles hier unten aufzubewahren. Nur dumm, dass er genau in dem Moment auch in die Küche kommt. „Wha … seit wann ziehst du nichts mehr an? Ich weiß wir sind Brüder aber …“ „Hab's eher eilig, ansonsten hätte ich mich schon komplett umgezogen.“ „Wieso? Hat er sich doch ernster verletzt beim Streit?“, hinterfragt er. Ich bin mir nicht sicher, welchen Streit genau er meint und frage danach. „Nicht eure sinnlosen Zickereien. Als er erst herein kam, wirkte er irgendwie außer Atem. Habe nachgefragt und er erzählte von einem Streit mit einem Freund.“ Autsch, sogar Armin hält diese ganzen kleinen Auseinandersetzungen für sinnlos. Eher zaghafter fragt er trotzdem nach: „Wi-Wieso ist er denn überhaupt verschwunden letzte Nacht?“ Irritiert schaue ich auf und sehe, wie er sich ertappt in den Nacken greift und versucht wegzusehen. Ich frage mich, warum er das so genau wissen will, erzähle ihm aber trotzdem, dass ich einfach nur dämlich war. Nachdem er die Geschichte gehört hat, stimmt er mir zu. Ich bin dämlich! Gleichzeitig hört man schon Schritte im Treppengang. „Was ist, bist du eingeschlafen oder machst du gleich noch Essen?“, fragt er mich mit einem breiten grinsen. Obwohl er das T-Shirt eben erst übergeworfen hat, sieht man trotzdem schon wie sich das Blut durch drückt. Ich schaue nur ganz kurz hin, eh ich ihm alles rücklings auf die Arbeitsplatte lege. Ich muss das nicht auch noch ohne Oberteil sehen. „Du hast also Hunger? Obwohl du mein Sub gestern auch noch gegessen hast?“ Klare Kritik, die er gut versteht … und gut kontert. „Du hättest es eh nicht gegessen, machst du ja nie.“ Das zeugt davon, dass er mich wirklich kennt. Sollte ich wohl mehr essen? Jedenfalls sagt mir das sein scharfer Blick, der mir im Rücken liegt. Ich schüttle nur mit dem Kopf und wende mich dann der zweiten 'Bitte' zu. Ich mache uns allen dreien etwas essbares, während Armin meinem Harm beim verbinden hilft. Mein Freund weigert sich erst, doch über den Rücken hinweg die Verbände gerade zu verteilen ist nicht einfach. Ich habe das auch schon ein paar Mal für ihn gemacht. Da waren die Wunden nicht so groß. „Jetzt sei mal ehrlich, DAS bekommt man weder bei einem Streit, noch bei einer Prügelei hin. Was ist wirklich passiert?“, hinterfragt er den Rotschopf. Er überlegt bevor er antwortet: „Hmm, würdest du mir glauben, wenn ich dir sage ein Tiger oder Bär hat mich angefallen?“ Daraufhin lachen Beide, ich hingegen zucke nur zusammen. Bisher habe ich nur das bisschen Blut gesehen und nicht die Wunde aber wenn er von Tierangriffen spricht … ich könnte mich schon wieder übergeben. Ich nehme einfach die Teller und gehe ins Wohnzimmer. Mein Blick geht zu aller erst auf die Pausenuhr beim Spiel von Armin. 8:30 Uhr. Ich bin mir nicht sicher ob damit das Spiel gemeint ist oder in echt. Falls echt, dann sind wir auf jeden Fall zu spät. Deswegen Panik machen? Nö, warum auch. Sobald sich die Beiden dazu setzen, merkt man es Harm auch an. Er geht vorsichtiger mit allem um, sogar beim hinsetzen. Keine Ahnung ob das andere auch bemerken würden aber ich tue es auf jeden Fall. Nicht nur meinem Punk, auch mir ist klar, warum Armin sein Spiel hat laufen lassen. Harmony geht völlig frei an den Controller, speichert ab, schließt den Story-Mod und geht in den Multiplayer. Er überlegt, lehnt sich zurück. Seine Blicke gehen zu mir herüber. „Auch mitspielen?“ „Ä-Ähm ich … ich weiß nicht so genau.“ Sein Lächeln wird ehrlicher als zuvor, „Also zusammen ja?“ Ich spüre schon wieder Hitze im Kopf, starre nervös auf das Essen und nicke. Wie kann er sich da noch wundern, dass ich nie etwas esse? Mein Magen würde alles nur wieder hoch bringen, wenn ich versuchen würde zu esse. Er lässt es sich auch nicht nehmen mich zwischen seine Arme zu ziehen, sodass wir beide den Controller festhalten können. Ich sollte das Essen nur nicht auf dem Tisch stehen lassen. Armin kommt dann endlich auch mal und bringt Sprite mit. Mein anfänglich zweifelnder Ausdruck lockert sich wieder. Kein Alkohol, das ist das wichtigste. Grinsend setzt er sich zu uns, lehnt sich selbstverständlich gegen Harmony und nimmt sich den anderen Controller. „Ihr könnt echt Gedanken lesen und es macht euch echt nichts, dass wir wieder zu spät kommen?“ „Toll! Gleich am ersten Tag der böse Schüler, passt mir super!!!“, grinst er breit. Wir Beide können nur darüber lachen. Er tippt lediglich Armin an. Er soll ihm das Trinken reichen und ich soll ihn füttern. Wie das wohl eben aussehen mag. Zwei Brüder die sich um einen Kerl kümmern. Na ja … meine Laune heute ist wesentlich zu gut, als dass ich mir deswegen Sorgen machen könnte. „Sorry Bro, keine Cola mehr da. Müssten mal wieder einkaufen. Der Kühlschrank ist auch wieder leer.“ „Bloß weil du es nicht mal schaffst einen Salat zu machen, heißt es noch lange nicht, dass der Kühlschrank leer ist.“, regt mich immer und immer wieder das gleiche Thema auf. Ich werde nicht wütend oder so aber manchmal ist Armin wirklich anstrengend. Ich spüre nur, wie mich Harmony mehr an sich zieht, so dass er seine Nase in meinem Haar vergraben kann und mir angetan am Ohr knabbert. Sein Atem jagt mir eine Gänsehaut über den Körper, so dass er wieder über mich schmunzeln kann. „Ganz ruhig mein Großer. Schaue nachher rein und schreibe auf, was wir holen sollen. Auf jeden Fall Cola, das steht schon mal fest!“, flüstert er mir zu. Ich stimme ihm zu. Was bleibt mir schon anderes übrig? Gerade wenn er mich so versucht zu verführen und ich noch immer nicht mehr als dieses Handtuch um habe. Wir spielen noch ein ganz paar Runden. Dieses Mal gewinnt Armin nicht jedes Spiel. Harm freut sich immer wieder ein Loch in seinen Bauch, wenn er ihm unter die Nase reiben kann, dass wir zu zweit besser sind als er. Sein einziger Konter dabei ist, dass wir in der Überzahl sind, weswegen ich auch lachen muss. Ich habe früher nie gesehen, wie mein Zwilling mit anderen gespielt hat und noch weniger, nicht sauer wurde, wenn er verlor. Das freut mich zu sehen, wirklich. Heute gibt es nur noch Grund zur Freude, denn je mehr mir kalt wird und je mehr ich zittere, desto näher nimmt mich mein Punker an sich. Leider muss ich mich irgendwann verabschieden und das gerade, als Harmony seine Hand auf die Meine legt, um das Zittern des Controllers zu verringern. Als ich dann ganz los lasse, nimmt er schon völlig automatisch seinen Arm von mir. Eh ich aber gehe, drücke ich ihm ein paar Küsse auf den Mundwinkel. Mehr darf ich mir einfach nicht erlauben, wenn er nicht zustimmt. „Hey, hey, macht das wann anders! Nicht beim zocken!!!“, beschwert sich Armin, was Harmony nur dazu anspornt mich richtig zurück zu küssen und die Kontrolle zu übernehmen. Gleichzeitig spielt er aber weiter, mit der Aussage, dass er trotzdem noch gewinnen würde. Er behält Recht, als ich dann aufstehe und mich umziehen gehe. Ich sehe nur, wie er Armin als meinen Ersatz unter seinen Arm klemmt. Er beschwert sich wieder, doch nur kurz. Ich beeile mich mit umziehen. Als ich wieder unten bin, warten die Beiden schon auf mich. Sie haben freiwillig abgeschaltet und wollen zum Unterricht. Es geschehen echt noch Wunder. Natürlich nimmt Harmony sein Board mit, gibt es diesmal aber nicht an meinen Bruder. Er fährt immer wieder voraus, kommt zurück, fährt wieder voraus bis um die nächste Ecke und kommt nicht nochmal wieder. Wir folgen ihm natürlich und hören noch mit, was da gesprochen wird. „Naaach, schon gut. Dafür poliere ich dir beim nächsten Mal ordentlich die Fresse oder … na mal sehen … dann sind wir auf jeden Fall quitt … und du hast vielleicht auch noch etwas davon.“, gibt mein Freund noch von sich, in einem für mich zweifelhaften Ton. Dieser 'Freund' von ihm sieht an Harmony vorbei und spricht mit nervöser Stimme: „O, hey Jungs, euch hat man ja lange nicht mehr im Skatepark gesehen. Wann kommt ihr mal wieder?“ Ich weiß nicht so recht wie ich darauf antworten soll. Irgendwie tut mir Harmony's vorheriger Satz echt weh. Ich darf so etwas einfach nicht zu nah an mich heran lassen, das weiß ich auch aber … das ist gar nicht so einfach. Letztendlich holt mich der, um den sich all meine Gedanken drehen, zur Realität zurück. Gleich bei uns tauchen auch aus irgendeinem Grund Castiel und Kentin gemeinsam auf, wobei man schon sieht, dass sich Kentin hinter meinem Liebsten versteckt, auch wenn er das nicht zugeben würde. Harmony ist das alles ziemlich relaiv, sollen sie doch machen. Er steht neben mir und kümmert sich lieber um mich, Er nimmt meinen Arm und legt ihn um seine Schulter. Das tut er eigentlich nur, damit er mit seiner Hand meinen Rücken entlang fahren kann, bis er mit seiner Hand nicht in meiner hinteren Hosentasche, sondern gleich in meiner Boxershort verschwinden kann. Ja ich weiß, zu viel, aber in diesem Falle hat es mich wirklich noch nie gestört, wenn er mich angefasst hat. Im Gegenteil, er weiß, dass er mich damit quälen kann und jetzt noch viel mehr als früher. Ich denke sofort wieder an heute früh, wie ich mein Gesicht versucht habe im Kissen zu ersticken, damit ich ja kein Geräusch von mir gebe. Ich kann nicht mehr, sogar jetzt laufe ich bis über beide Ohren rot an. Erst als ich kurz davor bin mich daraus befreien zu müssen, weil sonst ganz auffällig werden würde, was mein Körper dazu sagt, spricht der bei mir endlich, jedoch nicht mit mir, nicht direkt. Es lenkt trotzdem ab, holt mich etwas in die Realität zurück. „Tja, mal sehen, bestimmt bald mal wieder. Morgen … oder übermorgen … mal sehen.“, antwortet er seinem Skaterfreund noch beiläufig, eh der verschwindet. „Du – Du hast schon etwas geplant?“, hinterfrage ich nervös, als der Kerl weg ist. „Joar, klaro. Müssen doch mal was mach'n außer im Bett liegen.“, dabei zwinkert er mir zu und ich habe so ein ungutes Gefühlt, dass sich das alle bildlich versuchen vorzustellen, doch irgendetwas ist noch komisch. Er wirkt, als wolle er weiter sprechen. Zuvor tief Luft holend, setzt er nochmal an. Mir fällt auf, wie Castiel versucht unauffällig eine Augenbraue hochzieht, als könne er es kaum glauben. „Außerdem … Außerdem … bringe deine Mädels mit.“, spricht er mit gesenktem Blick und böse zitternder Stimme. Nach dem was ich sehe, muss er sich von Castiel und irgendwie auch Kentin, dessen Blicke ziemlich eindeutig zufrieden wirken, zu so etwas überreden lassen haben. Egal, völlig egal, denn Harmony lässt zu, dass die Mädchen ihn besser kennen lernen. Ich hoffe nur, dass sie zusagen. Ich frage am besten, welchen Tag sie am ehesten Zeit hätten aber zuerst … Nimmt Harmony seine Hand aus meiner Hose und führt sie meinen Hals hoch, um keinen Kopf streng steuern zu können. Er hat mich gleich zu sich gezogen und mich sofort geküsst. Vor den anderen. Ohne darüber nachzudenken. Genau so, wie ich es mir beim ersten Besuch gewünscht hätte. Egal, genauso egal wie die Blicke aller anderen, auch die der Mädchen, die eben auch zu uns stoßen. Es ist wohl eben Pause. Ich bin happy, fühle mich unverwundbar und hoffe, dass er nachher auch neben mir sitzen darf. Ich hoffe es so sehr. Jeder soll sehen, wie sehr ich meinen Harmony liebe.
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