Na wow, die Beiden scheinen sich ja endlich wieder lieb zu haben. Ich glaube, mich würde es nerven immer das tun zu müssen, was mein Partner will. Andererseits zwingt sich dieser Punker glaube ich auch nicht dazu. Soweit ich verstanden habe, sind sie ja jetzt auch schon seit einem Jahr zusammen. Ich bin mal gespannt, ob Armin Recht behält. Wenn er wirklich keine Wette ausschlagen kann, dann wird er zustimmen.
Warum will ich das überhaupt? Im Prinzip stimmt es doch, ich könnte Drummer und Sänger bestimmt auch alleine mit meiner Gitarre unterstützen. Ich weiß auch nicht … vielleicht hat er mir mit dem Schlag erst eins zu viel drüber gegeben. Mein Hirn muss komplett plattgemacht worden sein. Andererseits … Armin hat mir das mit den Wetten komplett freiwillig erzählt. Er sagte, die Beiden würden manchmal einfach zu gut zusammen passen. Wenn ich widersprechen könnte … hätte ich das bestimmt längst getan. Wenn man die Beiden so sieht, wenn man sieht, wie happy Alexy ist, könnte ich mir glatt auch mal wieder was ernstes vorstellen. … Also vielleicht. Irgendwie fesselt mich seine Position von Beiden am meisten. Obwohl ich nie so passiv sein könnte … ist es schon wieder interessant. „Ich liebe dich!“, habe ich gerade so aufschnappen können, was Alexy ihm zugeflüstert hat. Er hat wirklich all seine Gefühle versucht da hinein zu packen, das höre sogar ich mal heraus. „Alles klar. 500€, die Wette gilt! Wäre nur schön, wenn ich wenigstens ein paar Saiten für meine Gitarre …“ Er hält im Satz wieder inne. Alexy ist echt mutig, seinem leicht reizbarem Freund einfach den Mund zu verbieten aber der wird ja nicht mal wütend. Stimmt … die zwei sind schon wieder so unterschiedlich, dass es einfach passt. Er wird bestimmt gut in unserer Schule klar kommen und wenn nicht, kann er ja mit mir draußen schwänzen … ähm, was?! Tzz, na toll. Ich kann mich nur immer wieder wiederholen. Nicht mal an der Schule und trotzdem schon Einfluss auf mich. Kopfschüttelnd glaube ich selber kaum, woran ich da denke. Keiner der Beiden bemerkt mein eigenartiges Verhalten, so sehr sind sie aufeinander fixiert. Sie brauchen ja nicht mal miteinander reden … bemerkenswert, sogar für mich. Am Ende gehe ich einfach. Er darf mein Handtuch ruhig behalten, habe ihn ja genug zugerichtet und um so ein Stück Stoff kann es mir sowieso egal sein. Also dann, ich hoffe natürlich auf meine 500€ … d-denke ich zumindest … Irgendetwas stört mich noch immer aber ich komme nicht darauf was. Diese 500€ … bin ich mir da echt so sicher? … Ach egal, scheiß drauf! So langsam gehe ich echt lieber zur Schule als mir weiter solche komischen Gedanken machen zu müssen! Wie ich bereits sagte, lieber Schule als alles andere. Eh ich da aber ankomme, muss ich nur noch in der letzten Stunde dabei sitzen. Natürlich gibt das Nachsitzen. Da fällt mir ein, dass ich da diesmal wohl nicht als Einziger sitzen werde. Na toll und wieder denke ich nur an die Jungs. Es ist glaube ich das erste Mal dieses Jahr, dass ich mich tatsächlich mit dem Stundenthema auseinandersetze. Es ist traurig zu wissen, weshalb man das macht. Am Ende gehe ich mit rauchendem Schädel. Nichtmal Lysander fragt diesmal nach was los ist. Wohl weil ihm die Diskussion erst schon gereicht hat. Alle sehen sie mich nur mit zusammengeschobenen Augenbrauen an. Ich hatte schon fast vergessen, dass ich ein blaues Auge davongetragen habe, als direkt im Gang vor uns die beiden Jungs erneut auftauchen. Er sieht ja wirklich übel aus. Die Mädchen, die mitten auf dem Gang stehen, sehen erst zu mir, dann zu ihm, dann wieder zu mir und zuletzt zu Alexy. Harmony ignoriert sie und spricht lieber mit seinem Freund. „Ach man, was dauert da so! Ich hasse Schule, ich hasse es so krass!“ „Hey, komm schon Schatz …“, dabei hängt sich der größere von Beiden wie erst schon wieder um seinen Brustkorb, legt seine Hände darauf nieder und seinen Kopf auf dessen Schulter ab. Am Ende greift Harmony mit einer Hand in dessen Nacken und mit der anderen nimmt er eine von Alexy's Händen. Ich begreife erst was Alexy damit erreichen wollte, als sich der andere zurücklehnt und etwas entspannt. Trotzdem wirkt der Zwilling nicht so als wäre er gerade der aktive. Sein Freund hat jede Bewegung die er machen darf in der Hand. Ich geb's echt nicht gerne zu aber … das hat etwas. Ich weiß nur nicht was genau … „Hat deine Nase diesmal auch wirklich aufgehört zu bluten?“, hinterfragt Alexy und so wie Harmony wirkt, tut er das nicht zum ersten Mal. Genervt antwortet ihm der Punker: „Komm mit deiner Nase nich gegen meine, dann fängt's auch nimma an zu bluten!“ „A-A-A-Alexy?“, erklingt eine piepsige Stimme hinter ihnen. Der Blauschopf löst sich nicht von seinem Freund, er darf es nicht. Wie ich bereits dachte, Harmony hat zu bestimmen was er macht. Es scheint ihm Spaß zu mache mit Viola zu spielen. Sie kann sich kaum noch auf einem Fleck halten, so nervös ist sie schon. „H-Harm … bitte. Sie ist eine Freundin von mir.“ „Ja, genau deswegen ja. Hinter dir verstecken ist echt traurig. Was hat die, is se behindert oder so?“ Sofort ist sie zwei Schritte zurück gegangen. Also eins weiß ich genau, dieses Mal mische ich mich nicht mit ein! Es macht auch mir Spaß auf der anderen Seite des Ganges zu stehen und ihnen zuzusehen. Im Prinzip machen das gerade so gut wie alle. Ich würde solche Blicke nicht ertragen … oder? Etwa doch? … Zuletzt kommt Kentin aus dem Raum. Als er mich sieht, dreht er schon fast wieder um. Das ist wirklich eines meiner Tageshighlights, warum ich überhaupt noch in den Unterricht gehe. Er weicht mir sofort aus. Ich glaube, wir haben uns noch nie miteinander unterhalten, seitdem er von seiner alten Schule zurück ist. Als er dann aber die beiden Jungs sieht, ist er der Einzige, der wirklich entspannt damit umgeht. Er geht zu ihnen und spricht: „Hey, habt ihr Viola etwa nicht gehört? Sie wollte eben doch mit …“ „ … bla, bla, bla bla! Nicht nerven Army, du störst!“ „Wobei denn? Sage nur, ihr fickt hier gerade unauffällig auf dem Gang?“, rutscht ihm da wohl etwas zu schnell heraus. Aus irgendeinem Grund wird der Kleine aber nicht sofort sauer, nein, er fängt an zu lachen. Viola hat völlig aufgegeben und sich noch viel weiter entfernt, während der Punker Alexy nun doch frei lässt und Kentin halb anspringt. Erst im zweiten Moment sieht man, wie er einen Arm um seine Schultern gelegt hat und ihn zu sich herunter gezogen hat. Er nimmt ihn voll in die Mangel und presst schön seine Knöchel auf Kentin sein Schädel. „Au, au, au, au, au! Hör schon auf Mann! Aaahhh!“, beschwert sich Kentin nur, bis auch Armin auftaucht. Er sieht kurz von seinem Spiel hoch, zu Harmony rüber, taucht dann wieder in seinem Spiel ab und setzt sich bei ihnen auf den Boden gegen die Wand. Seltsam der Vogel, ich sag's ja immer wieder. „Bro komm schon, hilf mir bisschen.“, erhebt er letztendlich sogar mal seine Stimme und Harmony hört. Natürlich nicht ohne das letzte Wort dabei zu haben, welche er ganz eindeutig an Kentin wendet: „Tja, vögeln vielleicht nicht gleich aber hard lecken und blasen wäre bestimmt drin.“ Dem Military bleibt sofort die Luft weg und er geht ein paar Schritte zurück. Will ich denn so genau wissen weshalb? Nein, nein, nein! Ich will echt nicht wissen, mit wem alles es Harm noch treibt. Ich will's nicht wissen … aber das macht mir nur wieder so ein komisches Gefühl. Mir wird langsam schlecht davon. Obwohl sich der Junge mit auf den Boden setzt, geht Alexy nicht allzu weit weg. „A-Also … ich … e-es ist ziemlich … privat.“, stottert die Kleine zusammen. „I-Ich würde trotzdem lieber hier bleiben. Wollen zu Nath aber der hat eben keine Zeit. Tut mir leid.“ „Ä-Ähm, macht – macht ja nichts, nur … nur … stimmt das wirklich, dass mit dir und – und – und … ihm?“ Boar, wow, sogar Viola kann Abneigungen gegenüber anderen Personen zeigen und das ist ein richtiges Wunder. Sie mag sogar MICH! Natürlich lässt sich das der Punker nicht zweimal sagen, nicht mal von der so schweigsamen Viola. Das Pärchen ist in der Hinsicht langsam auf gleicher Wellenlänge. Alexy ist enttäuscht von seiner besten Freundin und setzt sich mit auf den Boden. Na ja, er wird ja eh schon zu Boden gezerrt. Harmony reißt ihn so fest an sich, dass ihm das einatmen langsam schwer fällt. Dabei bemerkt nicht mal der Blauschopf, wie Harm ihm sein Oberteil leicht hoch zieht und seine Jeans samt Boxershort leicht herunter. Was – Was ist denn jetzt mit mir los? Mein Gesicht wird so warm. Ich kann nur hoffen, dass das keine Röte ist und vor allem, dass es keiner sieht! Ach verdammt … ich verstehe mich echt selbst nicht mehr. „Was genau meinst du, wie die wohl da hin gekommen sind, kleines Miststück? Schüchtern schön und gut aber wenn du was gegen hast, dann sag's eindeutig, von mir aus auch stotternd. Nochmal ganz eindeutig für die langsamen: Lex ist meins!“, knurrt er sie böse an. Ohne weiter darüber nachzudenken küsst er ihn. Natürlich stoßen dabei auch deren Nasen an und die seine fängt wieder an zu bluten. Mir reicht es nun auch. Ich will nicht mehr nur daneben stehen, zumal dieses echt ekelhafte Bauchgefühl mir sagt, ich solle da irgendwie dazw... mich da irgendwie mit einmischen! „Gib's auf Vio. Er steht zu 100% auf Kerle und NICHT auf dich.“, haue ich einfach raus, was außer Alexy eh schon jeder gewusst hat. Sie selber wird so rot, dass ihr davon genauso die Nase läuft und sie mit glühendem Kopf davon rennt. Ich selbst zucke nur mit meinen Schultern, eh sich Alexy mit fast genauso glühendem Kopf befreit und ihr nachläuft. Übrig bleiben wir 3 … einer mit blutender Nase, welche aber schon bald aufhört. Kaum eine Sekunde später taucht Nath auf und gibt Bescheid, dass er Zeit hat. Harmony ist absolut genervt, schaut sich um und fragt vorlaut in die schweigsame, starrende Runde unserer Klasse: „Wer will zu ihm? Immer ran da!“ „Ah … Castiel, du kannst gleich mitkommen. Deine Zettel!“, gibt er mir entnervt Bescheid. Mein lächeln wird breiter, als mir klar wird, dass er da den größten Fehler seines Lebens eingeht uns Beide ZUSAMMEN zu sich hinein zu nehmen. Ich schließe gerade die Tür hinter mir und sehe mich im Raum um, ob sich seit dem letzten Mal etwas verändert hätte, da lässt sich Harmony in den Schreibtischstuhl des Blonden fallen. Er streckt all seine Glieder von sich und meint: „Wie krass, Rolli-Stühle. Wenn's die hier überall gibt, dann könnt's mir hier vielleicht doch gefallen.“ Ich kann nur leise darüber lachen und sehe schön dabei zu, wie Nathaniel bald vor Wut platzt. Der Punker scheint nicht bemerkt zu haben, wie wütend er eh schon ist oder wer weiß, vielleicht ist es ihm auch einfach egal – ziemlich wahrscheinlich ist es sogar so. ich bleibe stehen und lehne mich locker gegen die Wand. Schon nur das reizt den anderen. „Castiel, unterschreibe einfach und dann verschwinde.“ „Nö, keine Lust. Mach's doch selbst.“, ziehe ich meine Nase schön weit hoch und sehe weg. „Was soll das denn jetzt wieder? Hatten wir das nicht letztens draußen geklärt? Muss dieses Theater jetzt wieder sein?“, hakt der Streber genervt stöhnend nach. „Ui da haben sich aber welche lieb. Was wird mit meiner Anmeldung?“ „Von wegen lieb!“, sind wir uns wohl zum ersten Mal einig. Belustigt hebt Harmony seine Arme ein Stück hoch und meint: „Schon gut, schon gut. Schlagt euch doch einfach.“ „Haben wir ja aber du bist dazwischen gegangen!“, knurrt Nathaniel. Er hat sich inzwischen hinter den anderen gestellt und wartet darauf, dass er aufsteht. Natürlich tut er das nicht, würde ich auch nicht machen. Es macht schon irgendwie Spaß mit ihm zusammen diesen Streber zu verarschen. „Was? Wovon labert ihr? A-Ach ihr wart das letztens? Hab's erst hinterher bemerkt, war auf wen anders fixiert.“ Autsch. Da bemerkt er uns nicht mal. „Außerdem sieht man ganz bestimmt nicht so aus nachdem man sich geprügelt hat.“, fügt der Punker hinzu. „Stimmt. Ihr beide seht schon mehr danach aus!“, kontert der Streber. Dabei stützt sich der Blonde mit überkreuzten Armen auf der Lehne ab und atmet durch. Wie schade, das heißt wohl er wird ruhiger. Schon im nächsten Moment wie sich Streberlein aufgestützt hat, dreht sich Harmony mit dem Stuhl, so dass er an Nathaniel's Krawatte packen und ihn zu sich herunter ziehen kann. Er lächelt den anderen herausfordernd an und schnurrt als wäre er vom Streber angetan: „Ich kann mich gern auch mal mit dir etwas …“ „H-H-Hey wo – wo sind denn nun diese Zettel?“ Sobald ich das ausgesprochen habe fängt der Kleinste unter uns an lauthals zu lachen. Noch peinlicher als es so schon ist. Verdammt. Warum mische ich mich da auch mit ein? Ich bin echt dämlich. Anstatt ihn einfach ausreden zu lassen. Kann mir doch egal sein. Nathaniel wartet jedenfalls nicht lange. Er sucht sofort die Zettel raus und gibt sie mir. Ich glaube ich habe ihm noch nie die Gelegenheit gegeben, dass ich einfach unterschreibe. „So, dann können wir jetzt ja mal über die Anmeldung sprechen. Jetzt steh endlich auf, das ist mein …“ „ … dein Platz, schon verstanden!“, unterbricht er ihn sofort, steht währenddessen auf und drückt den Blonden in seinen Drehstuhl. Er steht direkt vor ihm und nimmt nur ganz langsam seine Hand von dessen Brustkorb. Ich kann nur erraten wie er Nathaniel dabei anschaut aber so hochrot wie er ist, muss es auf jeden Fall zweideutig zu verstehen sein. Warum reagiert der Typ überhaupt darauf … u-und was ist mit mir plötzlich los? … Jetzt macht mich nicht nur mein Magen verrückt sondern auch … „A-Ahhh i-ich geh dann mal. Bis – Bis dann.“ Wer glaubt mir das denn schon, wenn ich irgendetwas zusammen stottere?! Ein Wandel von mir zu Viola, grauenhaft. Bevor ich überhaupt weiter darüber nachgedacht habe, lege ich die Zettel auf dem Schreibtisch ab und flüchte auf den Flur. Sobald die Tür zu ist, kann ich wieder normal durchatmen aber was sollte das denn eben? Ich sollte vielleicht mal zu einem Arzt gehen. Mein Herz dreht wegen nichts durch. Das tut ja fast schon weh. „Hey Cas, wo – wo ist denn Harm? Ähm … stimmt was nicht?“, stört ein nervöser Alexy die Stille. Ich bin noch immer so aufgebracht, dass ich antworte: „Wie, stimmt was nicht? Was stimmt mit dir nicht? Mit Viola abhauen und alles andere stehen und liegen lassen?! Dein Liebster wird sich bestimmt drüber freuen.“ „W-Was? War er wirklich so – so sauer deswegen? Bitte sage mir nicht …“ „Klar ist er sauer und wie! Sauer genug um es mit Nathaniel zu treiben!“ Sofort sind da kleine Tränen in seinen Augen und eine unglaubliche Unsicherheit. Er kann mich nicht mal mehr ansehen. „N-Nein, du – du lügst, ganz bestimmt. Er würde doch niemals in der Schule … ich meine …“ Er glaubt nicht mal seinen eigenen Gedanken, seinen eigenen Worten. „Sieh doch nach, wenn du willst oder geh endlich zum Nachsitzen. Du nervst, verzieh dich.“ Und obwohl ich das gesagt habe, flüchte ich als erster von hier. … keine Ahnung was plötzlich mit mir los war aber eine rauchen sollte dagegen helfen!
0 Kommentare
|
Wörter: 2602
Zeichen: 14800 |