Ich bleibe für den Moment still zur Seite gerollt am Boden liegen. Die Blicke der anderen sind zu heftig, auch wenn ich nicht hinsehe. Wie gelähmt fühlt sich mein Körper an, doch dann bewege ich immerhin einen Arm. Helfen will mir keiner, warum auch. Sie sind starr, wie angewurzelt. Ein wenig tapsig stütze ich mich auf meine Arme und kauere mich anschließend hin wie ein neugieriger Hund. So lasse ich für ein paar Sekunden die schwarzen Lichter vor meinen Augen verschwinden.
Komischerweise bewegt sich nun wieder jeder. Die meisten gehen ein paar Schritte zurück. Denken sie wirklich ich wäre wütend? Und dann noch wütend genug um zurück zu schlagen? Nein danke damit würde ich mir ja gleich alles wieder versauen. Anstelle dass er mich weiter nieder macht, geht er seltsamerweise auf Kentin los. „Warum spielst du nun überhaupt wieder mit und dann auch noch mit dem zusammen? Hat er dich auf dem Hof nicht angeblich ungerechtfertigt geschlagen? Wie kannst du also mit ihm zusammen spielen und dich noch dazu so einwandfrei bewegen?!“ Auch Kentin hat in der alten Schule dazu gelernt, auch er lässt sich nicht alles gefallen. „Ich habe nicht einmal behauptet, dass ich nicht mitspielen könnte. Ich habe ja auch nicht erzählt, dass er ohne Grund zugeschlagen hätte und dementsprechend gibt es auch keinen Grund nicht mit ihm zu spielen.“ „Du hast es aber auch nicht richtig gestellt!“, wird er noch einmal um einiges lauter. Inzwischen stehe ich endlich wieder. Die anderen sind zu sehr auf ihren Klassenkameraden fixiert um mich dabei zu bemerken. Erst als ich hinter dem Lehrer auftauche und ihm streng an die Schulter fasse, sehen sie mich erneut. Sie selber gehen nochmals einen Schritt zurück und der Mann vor mir zuckt zusammen. Wie kann es denn sein, dass er nun sogar schon Angst vor mir hat? Er ist der Lehrer, nicht ich! Außerdem habe ich doch nur ein bisschen provoziert, mehr nicht. „Was ist? Was willst du?“ Fast könnte er wieder zuschlagen, doch dieses Mal greife ich nach der Zeitschrift, halte sie ihm kurz vor und werfe sie zu Boden. Flüsternd drohe ich ihm, „Wir wollen doch nicht, dass das noch einmal passiert oder?! Ich denke, dafür, dass ich es niemandem erzähle, könnten sie mir ruhig einen Gefallen tun. Schließlich … ist es ja verboten Kinder zu schlagen!“ Ja wirklich, ich versuche ihn zu erpressen. Ich bin es eben gewohnt, dass man(n) es sonst nicht versteht. Hoffentlich begreift er es. Er schweigt noch immer. Vielleicht ist ihm auch jetzt erst klar geworden, dass er einen Schüler misshandelt hat. „Ich würde jetzt gern gehen ach ja und … die nächsten Male mache ich dann einfach nicht mehr mit, okay!“ Der Ein-Auge-Blick zeigt mächtig Wirkung bei ihm. Die anderen haben nicht verstanden worum es geht, sie sehen nur, wie der Mann anfängt zu zittern. Was der nur hat? Ich habe doch nicht mal gedroht ihm etwas zu tun und so etwas nennt sich Lehrer. Lachhaft! Schmunzelnd, auch ohne Antwort seinerseits, verlasse ich die Halle. Die Runde in der Halle schweigt noch. Erst als sie alle vom Klingelzeichen erlöst werden, regen sie sich wieder und atmen durch. Das war viel für einen Tag. 'Neuer' Schüler, aufgeregter Lehrer, zu viel Durcheinander. „Was … ist das denn für ein Freak?!“, beschwert sich Schülersprecher's Schwesterchen. Die anderen finden keine Antwort darauf, stimmen ihr aber zu. Letztendlich lässt der Mann seine Schüler nur noch gehen. Sofort stürmen alle zur Tür und in die Umkleiden. Von ganz hinten, noch bevor die Tür auf geht, ertönte lediglich eine einzige Stimme. „Ohhh man, der ist irgendwie cool. Irgendwie … ist er lustig!“ Begeistert?! Wer das wohl war? Da ich ihn eh nicht gehört habe, weiß ich es eh nicht. Selbst wenn, dann wüsste ich sicher noch immer nicht wer es war. Der Gedanke lässt mich belustigt schnauben, dann öffnet sich die Tür. Richtig, ich bin noch immer in der Umkleide. Ich ziehe mir eben noch schnell meine Schuhe an, kniehohe Springer … zum zuschnüren. Das dauert leider immer unglaublich lange. Meine Hose stülpe ich in die Schuhe, so dass sie etwas drüber hängt. Außerdem konnte ich meine Strümpfe wegschmeißen. Wahrscheinlich sind die beim Spiel, also beim hin und her schlittern, gerissen. Die anderen Jungs bleiben starr stehen. Sie gaffen. Wie dumm von ihnen! Ich bin lediglich auf meine Schuhe konzentriert. Noch immer sieht man nichts von meinem Gesicht. Einer der Zwillinge greift dem anderen am Arm. Er muss wegen irgendetwas nervös sein. Ist ja auch eigentlich egal. Mit weit hochgezogener Kapuze schnappe ich mir nur noch meinen Rucksack und bin dann auch schon weg. „Atemberaubend!“, quietscht einer der Jungs hoch. „Wir wissen ja alle, dass du Kerle lieber hast aber seit wann interessieren dich denn die bösen?!“, will sein Bruder wissen. Nein, nicht nur er, alle wollen das wissen. Nun durchbohren ihn die Blicke. „Ach was, böse! Was hat er denn schon groß gemacht außer sich geweigert? Nichts oder? Der ist bestimmt nicht so schlimm.“, redet er seinen Freunden ein und ist sich dabei wirklich sicher. Plötzlich überlegen auch die anderen. Irgendwie … hat er sogar Recht. O nein, schlecht für mich. Das bedeutet also, dass sie 'zutraulich' werden könnten. Bitte nicht! Kentin ist nur über eins glücklich: Bei der ganzen herrschenden Unordnung ist ganz die Frage nach seinem Spitznamen abhanden gekommen. Er würde sich nur ungern erklären wollen. Nur eins ist ihm in all der Zeit schon aufgefallen: Ich habe mich wirklich schnell an das ER gewöhnt. Nur wenn ich noch darüber nachdenke kommt es mir absurd vor... Der bunte Vogel unter den Zwillingen zieht sich ungewohnt schnell um. Die anderen fragen lieber gar nicht erst nach. Nur sein Bruder ist etwas genervt. Er soll sich mit ihm beeilen, weiß aber nicht warum. Sobald sie aus der Tür draußen sind, sehen sie auch schon ein paar Mädchen. Sie warten alle darauf gehen zu können. Dem Zwilling dauert das schon wieder zu lange. Er haut einfach vor den Augen des Lehrers ab. Das ist heute wirklich nicht sein Tag. „Na los, haut schon ab!“, fordert er die anderen Schüler auf, fertig mit der ganzen Welt. „Warum haben wir es denn so eilig? Alexy! Warte doch mal!“ „Verdammt, ich will doch nur wissen wo der Neue hin ist. Er gehört doch jetzt zu unserer Klasse, da darf ich ihn doch wohl noch kennen lernen.“ So begeistert habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Muss ihn ja wirklich schlimm erwischt haben. „Das hat doch auch noch Zeit. Was findest du nur an dem?“ Sich zu seinem Bruder umdrehend wird sein Lächeln breiter. „Ihr habt wohl alle nicht richtig hingesehen oder? Er hat doch nur ins Spiel eingegriffen, damit Kentin sich nicht mehr von Castiel unterkriegen lässt. Er ist nicht böse!“, setzt er sich für mich ein. Grundlos. Ich habe das nur gemacht, damit der Lehrer durchdreht. Nichts weiter, überhaupt nichts! Ich habe bekommen was ich wollte, alles andere ist nebensächlich. „Du spinnst doch. Interpretierst du da nicht etwas zu viel hinein?“ Er bekommt keine Antwort mehr. Sein Bruder ist viel zu abgelenkt damit, sich den Hof anzusehen. Er entdeckt mich unter den inzwischen vielen Leuten nicht. „Hey komm schon, lass das. Ich will rein gehen, in Ruhe zocken!“ Da dreht er sich schon weg und macht sich auf den Weg, doch schon nur als er das missmutige prusten seines Bruders hört, bleibt er stehen. Der nächste der prustet ist der Zocker, genervt versteht sich. Ungern macht er erneut kehrt und hilft nun seinem Bruder. „Na los, dann lass dich mal davon überzeugen, dass er nicht der Liebe ist! Danach will ich aber endlich meine Ruhe haben!“ Er lächelt, na also. Schon viel besser! Im nächsten Moment läuft der Army-Typ mit festen Schritten geradeaus an ihnen vorbei. Er scheint zu wissen wo er hin muss. Die Zwillinge sehen sich nur gegenseitig an und folgen ihm anschließend. Er merkt es nicht. Ihnen wird schnell klar wo er hin möchte. Als sie das kleine, schwarze Tor öffnen, sind sie umringt von tausend Farben, Blüten und Ranken. Gleich neben ihnen das Gewächshaus und etwas weiter hinten befindet sich der Schuppen. Sogar Kentin schaut sich um. Er findet mich nicht da wo ich sonst immer mal sitze. Normalerweise mache ich es mir auf der Schaukel für Liebespärchen bequem. (keine Liebesschaukel! Das ist wieder etwas anderes und hat hier nichts drinnen zu suchen!!!) Diese ist diesmal leer. Ihm fällt jedoch noch ein Platz ein wo ich sein könnte. Abseits des Schulgartens, versteckt hinter dem Schuppen, ragt sich eine große Pflanze den Weg zum Licht. Alles darunter ist frei. Es hat sich wie eine Art Kugel gebildet und in der Mitte umschlingen sich die Wurzeln. Die Wurzeln sind so schön aufgebaut, dass sie fast wirken wie ein Bett. Noch vom letzten Jahr liegen ein paar Blätter darauf und ringsherum ein paar abgefallene Blüten. Genau da, in der Mitte dieser natürlichen 'Höhle' findet sich mein Platz wieder. Niemand der Schüler kennt diesen Ort oder würde hinter dem Schuppen nach etwas suchen. „Ah … da bist du ja!“, ruft er mir zu. Ich stöhne lediglich genervt und richte mich etwas auf, mich gegen einen Stamm lehnend. Ich wirke müde, schon geradezu schwach. Ziemlich vertraut gesellt er sich zu mir. Er setzt sich auf eine Wurzel davor und ist nun tatsächlich etwas kleiner als ich. Von oben herab schaue ich ihn an, dabei sieht er die Rötung in meinem Gesicht. Es braucht keine Worte damit er versteht. „Ich würde nur mal gerne etwas wissen wollen. Bin dann auch gleich weg.“ „Ohhh cool!!! Wie genial ist das denn! Da bin ich schon ständig im Schulgarten und habe das hier noch nie gefunden!“ Sofort richte ich mich weiter auf und die Müdigkeit aus meinem kaum sichtbarem Gesicht ist verschwunden. Kentin weiß, dass ich ihm nun wohl keine Frage mehr beantworten werde, vielleicht auch dann nicht, wenn der ungeplante Besuch weg wäre. Es lässt ihn frustriert durchatmen. Wer sind die? Ach ja … die waren mit im Team erst. … Was wollen die?! „Was wollt ihr denn hier? Habt ihr nichts bessere zu tun als mich zu verfolgen?“ Erschrocken bleiben beide stehen. Sie haben Kentin zwar schon oft wütend gemacht aber so haben sie ihn auch noch nicht erlebt. „Ach was ist denn los kleiner Ken?“ „Wenn du uns nicht mal bemerkst, kannst du ja gar nicht sooo gut gewesen sein auf deiner alten Schule.“ „Stimmt … deine Uniform ist außerdem immer noch altmodisch. Denk dir doch mal was neues aus!“,machen sie ihn ziemlich fertig. Das weckt meine Aufmerksamkeit, zugegeben, doch der Teil mit der Uniform ist wieder uncool. „Ich trage die auch!“, gebe ich knapp von mir. Erst jetzt bemerken es auch die Beiden. Das wirft sie irgendwie ziemlich aus der Bahn oder ist es, weil ich etwas gesagt habe? „Ä-hä ja … bei dir ist das was anderes. Zu dir passt das total!“, versucht sich der bunte Vogel raus zu reden. Das lässt mich belustigt Schnauben. Kentin sagt schon die ganze Zeit über nichts, ich habe keine Lust mich mit fremden Eindringlingen zu unterhalten und die Zwei vor uns wissen auch nicht so ganz weiter. Stille. „A-Also … du bist neu, richtig?“, versucht der uns Gegenüber es noch einmal. „Nein!“, werfe ich ihn wieder zurück, so dass es mir mein Grinsen zurück bringt. Diesmal ist es Kentin, dem meine Art nicht gefällt. Obwohl die Zwei ihn ärgern scheint er sie doch zu mögen. Déjà-vu! Er spricht an meiner Stelle. „Er ist schon seit einer Woche an dieser Schule. Würdet ihr mehr aufpassen, wüsstet ihr das auch schon!“ „A-Achso und wie heißt du?“, versucht der Blauhaarige es erneut bei mir. Ich bleibe starr sitzen, meine Mundwinkel zucken nun nicht mal mehr. „Mino! Das ist sein Name.“ Etwas verunsichert kommt der Zwilling auf mich zu und setzt sich auf den Boden, also noch etwas niedriger als Kentin. Er zerrt seinen Bruder mit, der eigentlich gar keine Lust auf dieses Theater hat. Nur eins ist ihm aufgefallen. Der Platz hier ist schön ruhig und schattig, hier kann er ganz bequem weiter zocken. Er dreht sich also um und lehnt sich gegen die aufgetürmten Wurzeln. „Interessanter Name, ich bin Alexy. Wir gehen in die gleiche Klasse.“ „Weiß ich!“, bleibe ich kalt. „Alexy das hat doch keinen Sinn!“, lassen beide anderen Anwesenden seine Versuche in Rauch aufgehen. „Geht lieber, er ist nicht sehr gesprächig.“, rät ihnen der Braunschopf. Die Niederlage steht Alexy ins Gesicht geschrieben. Er wollte doch eigentlich nur mit mir reden, mehr nicht. Eben den 'Neuen' kennenlernen. Genervt atme ich auf als er aufsteht, was ihn noch mehr an seiner erst noch so zuverlässigen Vermutung zweifeln lässt. Kentin hingegen wendet sich irritiert zu mir. „Du! … Setz dich!“, befehle ich ihm grob. Ahhhh, solche Hundeblicke … furchtbar! Hauptsache er fragt mich nicht noch mehr! … Sofort hört er. Zwischen seinem Bruder und meinem alten Kameraden findet er Platz. Er starrt zu mir rauf, doch ich lege mich nur erneut hin, die Blicke zum Himmel gerichtet. Dabei fällt mir erst jetzt auf, dass der Zocker überhaupt nicht gehen wollte als Kentin es ihnen riet. Hört der überhaupt noch zu? Wahrscheinlich nicht, lacht es in mir laut auf. Noch ein Déjà-vu! „Wie alt bist du denn? Und wie kommt es, dass du so gut in Sport bist? Und warum trägst du auch solche Sachen?“ Verdammt!, fluche ich auf mich selber. Natürlich bekommt er keine Antwort. Kentin grinst einfach nur. Wieder schaut er mit diesen weichen Blicken. Warum tut er das?! Freut es ihn wohl, dass ich einen seiner Freunde habe bleiben lassen? Je mehr ich seine Blicke bemerke, desto eher drehe ich mich von allen Weg. Wieder wirkt dieser Alexy geknickt. Ich kann hören wie Kentin in einem Rucksack herum wühlt und ich bin mir ziemlich sicher, dass es meiner ist. Er drückt seinem 'Freund' meinen Anmeldebogen in die Hand. „Ah, du bist also 15 ja? Dann bist du ja der Jüngste in unserer Klasse! Und deine vorherige Schule war … warte mal …“ Fällt es ihm also endlich auf ja? Sogar sein Bruder wird nun mal hellhörig. Alexy nimmt das Blatt herunter und schaut abwechselnd zu Kentin und zu mir. „Ihr … Ihr wart beide auf der gleichen Schule?! Deswegen auch diese Uniform?!“ Noch eh einer Antworten kann, ertönt nun auch mal die Stimme seines Bruders. „Ach verdammt! Schon wieder verloren! Was soll das denn immer, dieses dämliche Spiel aber auch!“ Fast schmeißt er sogar seine PSP zu Boden, doch das überlegt er sich nochmal ganz genau. Irritiert drehe ich mich zurück und linse mal durch meine Kapuze was er wohl hat. Träge, fast wie eine alte Frau, ich meine ein alter Mann, setze ich mich auf. Obwohl dieser Alexy mich genauestens beobachtet setze ich mich ein Stück tiefer, eben hinter seinen Bruder. Kentin hingegen schaut mich an als würde er einen Geist sehen. Gerade als der Spieler seine PSP wieder runter nimmt, anstatt sie wegzuschmeißen, greife ich nach dem einen Ende. Er hält sofort inne. „Was ist?“, will ich nur wissen, „Das ist doch total einfach!“ Der Zwilling schaut wieder auf sein Gerät und sieht zu was ich ihm zeige. Er hält dabei das Steuer gut fest. Hat er wohl Angst davor dass ich an seiner Stelle das Spiel wegwerfe? Er steuert weiter seinen Spieler während ich die Gegner fertig mache. Er gelangt schnell an den Punkt wo er nicht weiter kommt. „Siehst du, da kommt man einfach nicht hoch! Dieses verdammte Spiel!“, flucht er erneut, eh wir es probiert haben. Stöhnend erkläre ich ihm, „Du musst zweimal rauf, dann links und dann rechts!“ „Wieso denn links, ich muss da recht hoch aber das geht eben nicht!“ Anstatt weiter zu erklären warte ich darauf, dass er tut was ich sage. Letztendlich habe ich wirklich Recht und er kommt endlich weiter. „Was … aber wie? Wieso!“ „Da links an der Mauer bekommt man einen Boost und von der Wand kann man sich abstoßen, ganz einfach.“, erkläre ich ihm lustlos. „Und was hast du bitteschön gedrückt? Das habe ich so auch noch nicht hinbekommen!“ „B,A,A,B … das ist sein Power-Jump!“ Die anderen Beiden schweigen und sehen uns zu. Sie können BEIDE nicht glauben was sie da hören und sehen. Verstehen tut keiner von beiden worum es geht. In ihren Köpfen schwirren nur noch Fragezeichen. Als ich das bemerke muss ich nur grinsen. Das hat Kentin ja wirklich völlig durcheinander gebracht. Alexy fühlt sich nun wieder bestätigt. Erst im letzten Moment wird seinem Bruder klar WER ihm da eigentlich geholfen hat. Ruckartig lehnt er sich nach hinten und sieht nach oben. „Was …“, auch sein Satz verstummt, als er mir ins Gesicht sieht. Sein Auge … Noch eh er ganz genau erkennt was damit ist wende ich mich wie gewohnt ab. Ich lege mich sofort wieder und spüre Kentin's erleichtertes Nicken. Das hätte er sich auch sparen können. Na und, dann habe ich eben mit ihm gesprochen! Es ging doch nur um ein Spiel! Tja, da ist es wieder wie am Anfang. Alle schweigen. Die beiden Jungs starren zu mir, Kentin auf die Zwei und ich in die Luft. Nur das Klingeln zum Unterricht unterbricht das ganze. Fluchend stehen die Zwei auf. Mein Formular lässt er fallen. Als sie schon fast aus der 'Höhle' draußen sind, will Kentin seine Frage nicht mehr stellen. Er ist zufrieden mit der Situation gerade, vorerst zumindest. Er bedenkt mich mit einem tiefen Lächeln, eh er ihnen folgt. Hoffentlich war das Spiel eben kein Fehler. Hoffentlich! „Na Armin, was habe ich dir gesagt!“, wird Alexy endlich los, was er schon die ganze Zeit sagen wollte. „Was? Was denn?!“ „Ich hab's dir doch gesagt, er ist nicht der Böse! Er hat ja sogar dir geholfen … und du hast dich nicht mal beschwert, dass er deine PSP angefasst hat.“, freut er sich. Armin fühlt sich an die Wand gefahren. Muss sein Bruder ihm das auch noch vorhalten? Er sieht erneut auf seine PSP und spielt weiter. Kurz bevor sie drinnen sind bestätigt er leise prustend, „Gut, du hast Recht … Er ist nicht der Böse!“ . . .
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