Kapitel 51: beruhigendes Gespräch
Als der Rotschopf dachte, es wären alle draußen, blieb er lieber gleich sitzen. Mit Sicherheit wäre er mit Absicht zu spät gekommen, denn er hatte einfach keinen Bock mehr auf das alles. War ihm zu langweilig und zu stressig. Er legte sich über zwei Sitze, mit dem Kopf zur Mitte, und schloss seine Augen. Darauf folgte ein genüssliches Gähnen. Doch wie immer hielt die Ruhe nicht lang. Irgendein Kind strich ihm die Strähnen aus dem Gesicht.
Wutentbrannt öffnete er seine Augen und setzte sich hin. Die Person erkannte er noch nicht, dafür war seine Bewegung zu schnell. Aber er merkte wie auch diese sich hinsetzte. Er drehte sich um und legte sich bereits ein paar böse Worte zurecht, als ihm die röte ins Gesicht stieß und er sich doch lieber ruhig verhielt. Eingebildet drehte er sich weg. „Was willst du denn noch?“ „Wissen ob wir Freunde sind.“ kam ziemlich trocken von ihr. „Warum sollten wir? Außerdem hast du doch mit dem ganzen Scheiß angefangen.“ behauptete dieser böse.
„Weil ich es gern so hätte, dass wir Freunde sein könnten. Es macht keinen Spaß nur allein zu sein.“ Castiel rutschte auf den Außenplatz, so dass sie sich neben ihn setzen konnte. Noch immer wand er sich von ihr ab. „Ich vermisse die Band einfach … und auch dich.“ hauchte sie eher. Sie sah die ganze Zeit über nach vorn auf den Boden. Er riskierte nur einen Blick, das reichte auch schon, dass er wieder weich wurde. Sie sah wirklich mitgenommen aus, auch ihre Worte brannten sich in seinen Kopf.
Stark sein, jetzt nicht wegen so ein paar Worten aufgeben, hielt er sich vor. Ein abgeneigtes Zischen ertönte. „Kannst du nicht allein sein oder was? Ich habe mit soetwas kein Problem, schließlich war ich ja das ganze Wochenende allein.“ obwohl er streng wirken wollte, so merkte man auch seine leicht depressive Haltung. „Nein, ich kann wirklich nicht allein sein. Es macht mir Angst. Außerdem … außerdem warst du das Wochenende nicht allein. Man konnte dich und die Person bei dir deutlich hören.“
Tja Misa, das hättest du auch haben können. Sie hat es also wirklich gehört. Damit hätte ich mein Ziel also erreicht, aber warum fühlt es sich jetzt plötzlich so falsch an? Er kam nicht drauf, musste er auch nicht. „Was interessiert es dich denn, mit wem ich meinen Spaß habe und mit wem nicht.“ „Es interessiert mich, ja, aber es geht mich wirklich nichts an. Also behalte es ruhig für dich, dann brauchst du auch nicht von meinem Wochenende erfahren.“ Wut entbrannte, ein zweites mal. „Amber war nicht schlecht, aber trotzdem war ich allein.“WIEBITTE AMBER?! Dachte sie sich schockiert.
„Du … und Amber? Na holla, das hätte ich jetzt nicht erwartet.“ seit langem mal wieder ein leichtes grinsen, welches die Lippen des Kätzchens umspielte. „Ja, und? Erzähl schon, was hast du gemacht?! Schließlich hast du mich ja das ganze Wochenende sitzen gelassen.“ verbittert, aber auch verführerisch klang seine Stimme. Er kam ihr ziemlich nahe. Mit Zeigefinger und Daumen zog er ihr Kinn zu sich. Die Wärme stieg wieder auf, bis sie knallrot im Gesicht wurde. Hastig drehte sie sich weg.
„Warum interessiert dich das so sehr und es … es tut mir ja auch leid, aber … ich weiß nicht, ich weiß gerade nicht so richtig wie ich mich entschuldigen soll.“ „Du bist noch dümmer als ich dachte. Ganz einfach, weil es keinen Grund für dich gäbe, dich zu entschuldigen.“ fiel nun auch ihm mal auf. Stumm saßen beide da. „Also, am Wochenende … da war ich bei Nathaniel.“ Oh man, sie wusste wie man Castiel wütend bekam. „Also stimmte diese Szene doch?!“ Aggressiv, böse.
„Ja, aber auch irgendwie nicht, denn wir haben beide geschlafen. Wir wussten nichts davon. Weder vom Foto, noch dass wir so da lagen. Ich habe bei ihm geschlafen, wir haben es gemacht wie früher. Das bedeutete einen Filmabend. Wir sind dann beide auf der Decke eingeschlafen. Mehr war es nicht.“ Sie schämte sich schon für diese Lüge, aber hätte sie sagen sollen, dass die beiden sich fast mit Sex verabschiedeten. Sie wollte selbst nicht mehr daran denken, also warum sollte sie soetwas aufwühlen.
Castiel sah nachdenklich zur Seite. Er blickte aus dem Fenster und sah seine Band. Sie mussten dieses Wochenende schon ziemlich unter ihm leiden. Das war nicht seine Absicht. In seinen Gedanken fiel ihm nicht so recht auf, dass Misa sich gegen seine Schulter lehnte. Ihre Ohren waren wieder gesenkt und sie keuchte mehr, als dass sie normal atmete. Aus seinen Gedanken flüchtend, drehte er sich wieder nach vorn. Er dachte inzwischen nicht mehr über seine Freunde nach, sondern über die Kussszene, die er beobachtete. „Hey, warum hast du dich mit Nathaniel geküsst.?“ fragte er ziemlich schroff. Sie dachte dabei sofort, dass er von ihrem Morgen wusste.„Weil … die Situation gegeben war.“
„In einer Schießhalle? Gibt es da nicht wirklich besseres?“ „Ach so, das meinst du. Das war nur, weil ich mich wieder bei ihm entschuldigte. Er sagte mir schon vor langem, dass wenn ich das öfter machen würde, würde er mich zur Strafe küssen.“ Den ersten Satz hätte sie lieber nicht sagen sollen. Dadurch wusste er, dass sie sich nochmals küssten. Dabei stellte er sich gleich die perversesten Szenen vor.
Wieder ein paar Gedanken, die ihm zur Zeit gar nicht gefielen. Als er mit Amber schlief, dachte er pausenlos nur an sie. Er hasste sich selbst dafür und gab deswegen umso mehr, damit er auch wirklich im Kopf behielt, dass es nur Amber war. Trotzdem, manchmal rutschte ihm fast der falsche Name raus, manchmal … eigentlich fast immer!
Doch ein Blick zu ihr und er wurde wieder schwach. „Geht es dir nicht gut?“ „Alles in Ordnung, ist nicht weiter schlimm.“ „Das sieht aber nicht nach nichts aus.“ klang er diesmal wirklich besorgt. In ihren verschiedenfarbigen Augen lag Schwäche, Kälte und auch etwas Frustration. „Das Wochenende war nur etwas Anstrengend, mehr nicht.“ keuchte sie.
„Wieso? Was ist denn alles passiert?“ „Am Samstag war ich auf den Fußballplatz, von früh an. Dann entstand sogar ein Spiel. Es war ziemlich leicht aber trotzdem anstrengend.“ So sah es auch aus, dachte der Gitarrist sich dazu. „Danach bin ich mit Nathaniel in die Schießhalle gegangen. Da waren wir auch sehr lange. Ich war wütend, das macht es immer etwas schwieriger mit schießen. Danach waren wir essen und dann sind wir zu ihm. Die Nacht haben wir bis um 6 durch gemacht. Dann am Morgen … ach egal, ich bin heim und musste die Sachen packen, da ich nichts davon wusste.“
„'Tschulsigung, habe vergessen dir Bescheid zu geben.“ kam nur als Antwort. Etwas verlegen kratzte er sich an der Wange. „Tja, dann war es schon spät und da ich mich auch noch mit Ava gestritten hatte, musste ich das auch noch gut machen. Eine Kissenschlacht war die Folge daraus und die Nacht ging wieder drauf, da alle Kids mit draußen geschlafen haben. Und früh ging es dann los, da bin ich zu spät gekommen und die Pause und der Lehrer …“ man merkte langsam ihre Verzweiflung, obwohl ihr das alles Spaß gemacht hatte. „Das hört sich wirklich nach viel an, ich hätte mir nicht die Mühe gemacht. Iris ist zu spät gekommen, nicht du.“ „Ach Castiel, wir haben trotzdem beide zu tun gehabt und auch beide die Anmecker bekommen.“ „Tja, brave Mädchen bekommen immer Stress.“ machte er sich lustig.
Der Rotschopf legte seinen Kopf in seine aufgestützte Hand und meinte, „Du hast etwas vergessen. Du wurdest doch geschlagen. Das war ja nicht zu übersehen.“ Misa ließ nur eine einzige Träne zu. „Das machen sie immer nur, weil sie sich Sorgen machen. Ich versteh das schon.“ jammerte sie. „Du musst nicht für alles Verständnis zeigen. Wehr dich oder sage ihnen deine Meinung.“ Unentschlossen antwortete sie ihm nicht mehr.
Kapitel 52: wohlverdiente Pause
„Hey, lass uns Plätze wechseln!“ befahl er mehr oder weniger. Genüsslich gähnte sie. Mit einer Hand wischte sie sich die Tränen aus ihren Augen. „Warum?“ „Ist besser so, wirst du schon noch verstehen.“ Also stand sie auf. Er musste sie festhalten, damit sie nicht einfach umfiel. Zu spät. Sie mag zwar nicht schwer sein, aber trotzdem besaß sie ihr Gewicht. Das Katzenmädchen riss ihn gleich mit um auf den nächsten Sitz. Auf allen Vieren hielt er sich über ihr.
Nervös stand er sofort wieder auf und entschuldigte sich sogar bei ihr. Dabei konnte er nun wirklich nichts dafür. Er machte ihr platz und sie setzte sich ans Fenster. Er sich direkt daneben. Eigentlich rechnete er damit, dass sie sich wieder gegen seine Schulter fallen ließe, doch Irrtum. Sie zog nur ein wenig an seine Jacke, damit er zu ihr sah. Genau in dem Moment kam Amber wieder in den Bus. Keiner von beiden bekam es mit.
Irritiert starrte er das Mädchen vor sich an. Sie nahm beide Hände an seine Wangen und zog ihn sanft näher zu sich. Verträumt schaute sie ihm in die Augen. Als ob er nicht schon so rot genug war, wurde es jetzt nur noch schlimmer. „So kann ich mich entschuldigen.“ hauchte sie auf seine weichen Lippen. Gleich darauf küsste sie ihn sanft. Eine Weile lang überließ er ihr die Führung, doch dann drückte der Gitarrist sie verlangend zur Scheibe und küsste sie zurück. Ihm wurde so heiß wie noch nie. „Geht doch.“ hauchte nun er. Ziemlich erfreut über diese Tatsache. Doch beide wurden durch ein lautes jammern in die Realität zurück geholt.
Die Blondine kam stampfend wie ein Elefant auf die beiden zu. Sie holte schon vorher aus. Es war klar, was sie vor hatte. So konnte Castiel schnell genug reagieren. Er hielt sie am Arm fest und blickte sie böse an. Sein stechender Blick hätte ihr fast die Kehle zugeschnürt. Er war sehr verärgert darüber, dass sie störte. Als sie sich wütend einen anderen Platz suchte als neben ihm, schaute er wieder grinsend zu Misa. „Jetzt begriffen warum ich außen sitzen wollte?“ Sie öffnete langsam wieder ihre Augen und nickte. Toll, durch den Schrei war sie wieder hellwach.
Sie drehte sich zur Scheibe. Inzwischen kamen auch die anderen wieder nach drinnen. „Tut mir leid, nochmal wird es nicht vorkommen und … es war nicht der erste.“ gab sie zu. Diese Information riss ihn aus seinen Gedanken. Seine Augen weiteten sich. „Wer? …“ Das Kätzchen blickte schon eine Weile nach vorn, zu Nathaniel. Wut, Hass und Trauer zugleich, das war zu viel für den Jungen. „Sind wir nun Freunde oder nicht?“ unterbrach sie seine Selbstmitleidsphase. Er blickte auf, wirkte etwas erleichterter über die Tatsache, dass er wenigstens etwas mit ihr teilte … und nickte.
Die anderen setzten sich alle wieder an ihre Plätze. Amber versuchte jetzt mal ihr Glück bei Mr. Faraize. Er war davon eher weniger Begeistert. Die letzte halbe Stunde hielt sie noch ohne Schlaf aus. Eher freute sie sich darüber, dass auch Lysander, Crown und Slam wieder mal auftauchten. Der Stress des Wochenendes verflog. In Hotel, welches dicht an einem Wald, einem Strand und einem Freizeitbad lag, suchte sich jeder seine Zimmer. Die Mädchen gaben sich erst mit dem größten der verfügbaren Zimmer zufrieden. Zum Glück gab es fast drei Bäder, obwohl selbst die nicht zu reichen schienen.
Das erste was Misa machte als sie ihr kleines Reich, in einem anschließenden Raum, unter all den Mädchen erblickte … sie schloss die extra Tür und schmiss sich ins Bett. Die Sachen ließ sie einfach liegen. Mit bei ihr im Zimmer schlief Rosa. War ja wohl klar warum sie ein kleineres Extrazimmer wollte, wenn Leigh mit dabei war.
Beide machten es sich im Zimmer gemütlich. Da Misa schon schlief, konnte Leigh ohne Probleme seine unanständigen Sachen mit ihr machen. Sie versuchten trotz allem leise zu sein, da sie die Kleine nicht wecken wollten und auch nicht die Aufmerksamkeit der anderen auf sich ziehen wollten. Als sie sich jedoch wieder anfingen zu streiten, war es aus mit der Ruhe. Leigh wurde mit einem lauten Knall aus dem Zimmer geschmissen. Doch Misa schlief, sie schlief und schlief.
Kapitel 53: Leigh's Hilferuf
Sie schlief sogar so lang, dass sie das Abendessen verpasste. „Hey Jungs, sollte man ihr vielleicht etwas aufheben?“ fragte Lysander etwas besorgt. „Nimm so viel Milch mit wie du finden kannst.“ schlugen die anderen drei vor. Sie mussten wieder lachen. Castiel packte noch etwas Obst dazu aber vor allem Erdbeeren. Tja, er wusste es ja nun besser.
Misa wachte kurz nach 22 Uhr auf. Erstmal stieg sie unter die Dusche und zog sich dann ihre Schlafsachen an. Ein kurzes Top und eine Hotpants, mehr war es nicht. Drüber zog sie sich eine Jacke. Eigentlich hieß es ja Nachtruhe, doch sie kannte das Hotel noch nicht. Sie lief alle Gänge mal entlang. Dabei fand sie in der Bar Leigh vor. Er sah ziemlich fertig aus. Sie ging nach drinnen und wurde sofort von der Security aufgehalten. „Können sie mich bitte durchlassen. Ich hole nur meinen Freund ab.“ bat sie.
Dabei sah sie aufmerksam zu Leigh. Sie ließen sie gehen aber nicht aus den Augen. Ganz sanft berührte sie ihn am Arm. Er stieß sie sofort zurück. „Leigh, lass uns reden.“ bat sie ihn. „Lass mich in Ruhe!“ murmelte er. Doch sie ließ wie immer nicht locker. Sie schob sein restliches Getränk weg und drehte ihn zu sich. „Leigh, das ist keine Lösung. Red mit mir drüber.“ bat sie nochmals. Er legte etwas Geld auf den Tresen. Er war ziemlich angetrunken, für eine Aufsichtsperson war das inakzeptabel. Doch sie würde ihn ja nicht verraten, zum Glück nicht.
Sie gingen nach draußen und setzten sich an einen kleinen Teich. Er sah müde aus, das war er auch. „Ziemlich anstrengend die ganzen Kinder nicht wahr.“ belächelte sie die Tatsache. „Klar.“ „Sag schon, was ist schon wieder passiert? Warum ist sie diesmal sauer?“ „Warum weißt du immer, dass es um Rosa geht? Na gut, sie meinte, ich bin nur mitgekommen, weil ich Sex will. Dabei ist es mir egal, dass sie es ist oder eine andere. Ich habe natürlich widersprochen, doch sie glaubte mir nicht.“
Er legte seinen Kopf auf die Schulter neben ihm. „Oh je, dann sollte sie lieber nicht hier auftauchen.“ Mit einem Ruck lag sie im Gras und er stemmte sich leicht über sie. „Wieso denn nicht?“ fragte er herausfordernd. Misa lag ruhig auf dem Boden. Sie sahen beide nicht das offene Fenster, bei welchem noch immer Licht brannte. Es war das große Zimmer der Jungs. Sie sahen nur zufällig mal raus. Naja, eigentlich Castiel, weil er mal wieder rauchte. Er rief seine Freunde wutentbrannt ran, dadurch kamen auch die anderen mit ans Fenster. „Aber … das ist doch Leigh!“ stellte Lys entsetzt fest.
Sie hörten und sahen irgendwie alle angespannt zu. Misa bewegte sich noch immer nicht. Ihr Gesichtsausdruck blieb gleich, ein stummes lächeln. „Dummkopf!“ belustigte sie sich. Das Mädchen legte eine Hand auf seinen Kopf und strich etwas durch sein Haar. Er genoss es. „Du bist zwar angetrunken aber weißt sehr wohl noch, dass du Rosa liebst.“ „Das interessiert sie aber nicht. Sie sucht immer Streit. Sie weiß doch, dass ich sie liebe. Warum tut sie das immer?“ fragte er sie gekränkt. Ihm tropften ein paar Tränen runter. „Es wird von mal zu mal schlimmer. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Also, zur Zeit bin ich mal wieder single. Soll sie doch sehen wie sie zurecht kommt. Deswegen nehme ich dich.“ legte er fest.
Sie sah noch immer so locker aus. Das verwunderte die Jungs schon die ganze Zeit, doch dann bekamen sie auch ihre Begründung. „Ich weiß, dass du mich niemals anrühren würdest. Weil ich weiß, dass du Anstand besitzt und Rosalia liebst. Du würdest sie nicht betrügen, selbst wenn ihr nicht zusammen seit. Habe ich recht?“ Keiner von ihnen hat den immer cool, lässig und kalt wirkenden Leigh jemals so fertig gesehen. Lysander traf das ganz besonders. Dann beobachteten sie, wie sein großer Bruder sich etwas von ihr entfernte, obwohl er so schon nicht so nahe war wie es manch anderer in einer solchen Situation getan hätte.
Das Kätzchen setzte sich auf und nahm ihn leicht in die Arme, bis er freiwillig darauf einging. Er umklammerte sie etwas und versteckte sein Gesicht an ihrer Schulter. Sie umschlang seinen Kopf und ließ ihn an seiner Schulter. Er weinte, nicht sehr laut, aber er weinte. Wie lange diese Beziehung wohl noch halten würde, wenn Rosa so weiter machte? Leigh sah wirklich fertig aus und der Typ Trinker war er eigentlich auch nicht.
Es dauerte aber er beruhigte sich. Einen Arm nahm er von ihr und hielt sich mit der Hand elegant seinen Kopf. „Man ist das peinlich. Tut mir leid. Eigentlich bin ich nicht so.“ er schmunzelte etwas darüber. Sie grinste einfach und meinte kurz, „Ich weiß.“ „Ist wohl besser, wenn ich jetzt schlafen gehen würde, hmm?“ Er sah sie mit einem Auge an, als würde er auf eine Bestätigung warten. „Ja, ist wohl besser so. ich werde mal versuchen mit Rosalia zu reden, versprochen.“ „Danke!“ gab er erleichtert von sich und stand auf.
Kapitel 54: eifersüchtige Rosa
Er war wirklich nicht der Typ Trinker. Der nette Verkäufer aus dem Modegeschäft schwankte ziemlich zum. Die Blondine stand auf und half ihm etwas. Er legte schon fast freiwillig einen Arm um ihre Schulter. Die Jungs standen noch immer perplex am Fenster rum.
Zugegeben, Leigh war nicht gerade leicht, aber mit Mühe und Not schafften wir es schonmal zusammen bis ins Hotel zurück.
„Ach ja, du hast mich erst als Freund betitelt. Wie war das gemeint?“ „Im Sinne der Bodybuilder an der Tür als fester Freund, in meinem Sinne als normaler Freund.“ „Schade.“ rutschte ihm raus. Sie prustete genervt, dabei flogen ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Sorry, liegt am Alkohol.“ entschuldigte er sich daraufhin. „Schieb' es ruhig auf den Alkohol.“ machte sie sich einfach darüber lustig.
Dann endlich waren sie im fünften Stock. Sie mussten laufen, da der Fahrstuhl 'außer Betrieb' war. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Als hätte das alles eben nicht gereicht, ging sie vorher nochmal in eines der Bäder. Da holte sie eine Tablette gegen Übelkeit und Kopfschmerzen. In der Küche ein Glas Wasser. Sie kam mit allem zusammen zurück und musste ihm noch bis zur Tür helfen. Man sah ihr trotz der Anstrengungen noch immer die Sorge um ihn an. Jetzt half eine Schülerin einem der Aufpasser, na wenn das mal gut ginge.
Die Antwort folgte … sogleich! Sauer kam eine weißhaarige Schülerin auf sie zu, wand sich erst Leigh, dann Misa zu. „Sag mal geht es dir noch gut. Ich habe vor ein paar Stunden mit dir Schluss gemach und du suchst dir die Nächstbeste!“ schrie sie. Danke, also die Nächstbeste. Besser könnte man mich nicht betiteln, obwohl … schlampe oder Straßennutte wäre da wesentlich schlimmer! Oder? Noch immer in Gedanken versunken merkte sie nicht, wie die ihr gegenüber ausholte. Eigentlich wollte sie Leigh schlagen, doch Misa stellte sich dazwischen.
Sie schubste den schwarzhaarigen in sein Zimmer und fing die Ohrfeige ab. „Deine bekommst du noch!“ meinte sie gerade, als es schon ein zweites mal schellte. Ihre Wange lief mehr als nur rot an, es war die andere Seite, zum Glück. Sonst hätte sie mit Sicherheit geschrien. Die Jungs aus ihrem Zimmer kamen auf den Flur, eigentlich um zu helfen, doch es war zu spät.
Eigentlich wollte Misa einen anderen Zeitpunkt wählen, doch es platzte einfach aus ihr heraus. „Reicht das jetzt? Ich dachte du liebst ihn? Warum um Himmelswillen willst du ihn dann schlagen? Du liebst ihn, ich weiß es. Also habe doch mal etwas Verständnis für ihn. Ich weiß, dass du viel Aufmerksamkeit benötigst, aber das geht zu weit. Er ist am Ende mit seinen Nerven, siehst du das denn nicht?“ Die Jungs ignorierend lief sie mit hochgezogener Nase in ihr Zimmer … und schloss von innen ab.
„Na super und ich habe als einzige kein Schlüsse. Besser geht es ja gar nicht mehr.“ stöhnte sie genervt. Sie ging einfach in Leigh's Zimmer und stellte alles auf dem Nachttisch ab. Sie wollte sich gerade daran machen ihn aufzuheben, da machten das schon Nathaniel und Lysander. Wow, sie mussten zu zweit anpacken. Hatte er sich erst wohl leicht gemacht? Noch verwundernder, was machten sie hier und die Frage der Fragen … Sicher, dass es eine gute Idee war Nathaniel und Castiel in ein Zimmer zu stecken?
Castiel schnappte sich erstmal Misa und schliff sie mit ins Bad der Jungen. Überall Handtücher und Unterwäsche. Bei den Mädchen sah das ähnlich aus. Er zog aus Neugierde das große Pflaster auf ihrer einen Wange ab. Die Wunde war noch immer da. Also machte er da ein neues drauf und die andere kühlte er einfach mit einem eiskalten Lappen. Sie zuckte und zischte mehrfach. „Jetzt hab dich nicht so. Sind nur ein paar Kratzer.“ „Von Rosalia?“ „Klar, schonmal ihre Krallen gesehen?!“ stichelte er. Sie ließ es sich einfach gefallen.
Nach einer Weile nahm die Farbe ab, doch es blutete noch. Also wurde auch da ein Pflaster drauf gemacht, ein kleineres. „Das sieht scheiße aus!“ meckerte sie mit dem Versuch es abzuziehen. Er stellte sich hinter sie und hielt ihre Hand fest. Im Spiegel erkannte sie wie verträumt der Rotschopf sie ansah. „Was ist?“ wollte sie kindlich wissen. „Es ist doch deine eigene Schuld, warum bringst du dich auch ständig in solche Situationen.“ „Tut mir leid aber das würdest du eh nicht verstehen.“ meckerte sie. Doch er verstand, denn sie haben ja alles gesehen.
Kapitel 55: allein unter Jungs
Als wäre da nichts, kam Nathaniel einfach ins Bad und fing an sich auszuziehen. Er wollte endlich mal etwas duschen und den Rauch aus seinen Haaren bekommen. Misa schreckte etwas zurück. Castiel's Gesichtsausdruck wurde nichtssagend. Er ließ trotzdem nicht von ihr. „Hier sind Mädchen anwesend!“ pöbelte er ihn an. „Oh, wenn es dich stört dann geh doch raus. Misami kennt meinen Körper bestens.“ kam er ihm dumm. Ein leichtes zischen von beiden und sie waren ruhig. „Sicher, dass ihr euch im Zimmer nicht umbringt?“ wollte das Mädchen vorsichtshalber wissen. Keine Antwort.
Nathaniel zog sich die Hose aus. Schon da wurde das Katzenmädchen rot. Castiel sah wehleidig zu, wie es immer schlimmer wurde. Anschließend hob er sein Shirt von seinem Oberkörper. Misa wich erschrocken zurück. „Nathaniel, du …“ weiter kam sie nicht. Die röte war wirklich schlimm. Der angesprochene drehte seinen Kopf zu den beiden und sah auch mal in den Spiegel. „Oh ja, die Kratzer sind immer noch da.“ „Und wie!“ platzte es wieder aus ihr heraus. „Zum Thema scharfe Krallen, dich übertrifft keiner.“ Auch Castiel sah es deutlich. 4 Kratzer von der Wirbelsäule bis zu den Schulterblättern gezogen, das war Misa.
Er lief stur aus dem Bad. Doch die Sängerin lief ihm einfach nach. Bei seinem strammen Schritt musste sie schon fast rennen. „Was hast du denn?“ wollte sie besorgt wissen. „Ach nichts. Wo schläfst du heute Nacht?“ lenkte er gleich ab. „Weiß noch nicht, auf dem Gang schätze ich.“ gab sie ihren Plan preis. „Niemals! Du schläfst bei uns.“ ein Befehl wie er nur von Castiel kommen konnte. Die Meinung der anderen war da nicht gefragt. Im Zimmer wurde ihnen lediglich Bescheid gegeben. Es störte keinen.
„Hey, wir haben noch ein freies Bett.“ erklärte er. „Was, wieso? Ist jemand nicht mit?“ wollte sie misstrauisch wissen. Es standen zumindest Sachen drum herum, es konnte nicht frei sein. Die Sachen kamen ihr auch bekannt vor. „Wo hast du ihn!“ forderte sie streng auf. „Er hat seinen Schlafplatz gefunden.“ protestierte der Rotschopf. Die anderen lachten über ihr Verhalten, wie ein altes Ehepaar. „WO!“ wurde sie aggressiv. „Draußen.“ gab er wie ein gehorsames Hündchen preis. Sie wusste sofort wo genau.
Nochmals lief Misa nach draußen. Vor der großen Mülltonne hielt sie an und öffnete den Deckel. Verängstigt saß er in einer Ecke. Sie strecke dem Jungen freundlich eine Hand entgegen. Er fing wieder an zu heulen und sprang sie an. Ein quietschen ertönte. „KEN, du bist ekelhaft! Reicht es denn nicht, wenn der Dreck bei dir bleibt.“ Na toll, und wo sollte ich jetzt Duschen gehen?! Sicher nicht bei den Jungs, oder!!! Mit dem kleinen Ken im Schlepptau kam sie zurück. Es hing fast mehr Müll an ihr als an ihm.
Nathaniel war inzwischen aus dem Bad draußen. Es war bereits nach null Uhr. Er sah sie belustigt an. Der Blonde wühlte gerade auf seinem Bett etwas rum. „Brauchst du ein paar Sachen?“ fragte er sofort. Die anderen blickten da schon ein wenig seltsam drein. „Ja, aber das wird nicht reichen bei diesem Dreck.“ Ken bedankte sich tausend mal und ging dann auch duschen. „Keine Sorge, es gibt auch Einzelduschen bei uns. Ich zeige sie dir gleich mal.“ Ein paar Sachen aus seinem Rucksack geschnappt und schon waren sie weg. ...
Als der Rotschopf dachte, es wären alle draußen, blieb er lieber gleich sitzen. Mit Sicherheit wäre er mit Absicht zu spät gekommen, denn er hatte einfach keinen Bock mehr auf das alles. War ihm zu langweilig und zu stressig. Er legte sich über zwei Sitze, mit dem Kopf zur Mitte, und schloss seine Augen. Darauf folgte ein genüssliches Gähnen. Doch wie immer hielt die Ruhe nicht lang. Irgendein Kind strich ihm die Strähnen aus dem Gesicht.
Wutentbrannt öffnete er seine Augen und setzte sich hin. Die Person erkannte er noch nicht, dafür war seine Bewegung zu schnell. Aber er merkte wie auch diese sich hinsetzte. Er drehte sich um und legte sich bereits ein paar böse Worte zurecht, als ihm die röte ins Gesicht stieß und er sich doch lieber ruhig verhielt. Eingebildet drehte er sich weg. „Was willst du denn noch?“ „Wissen ob wir Freunde sind.“ kam ziemlich trocken von ihr. „Warum sollten wir? Außerdem hast du doch mit dem ganzen Scheiß angefangen.“ behauptete dieser böse.
„Weil ich es gern so hätte, dass wir Freunde sein könnten. Es macht keinen Spaß nur allein zu sein.“ Castiel rutschte auf den Außenplatz, so dass sie sich neben ihn setzen konnte. Noch immer wand er sich von ihr ab. „Ich vermisse die Band einfach … und auch dich.“ hauchte sie eher. Sie sah die ganze Zeit über nach vorn auf den Boden. Er riskierte nur einen Blick, das reichte auch schon, dass er wieder weich wurde. Sie sah wirklich mitgenommen aus, auch ihre Worte brannten sich in seinen Kopf.
Stark sein, jetzt nicht wegen so ein paar Worten aufgeben, hielt er sich vor. Ein abgeneigtes Zischen ertönte. „Kannst du nicht allein sein oder was? Ich habe mit soetwas kein Problem, schließlich war ich ja das ganze Wochenende allein.“ obwohl er streng wirken wollte, so merkte man auch seine leicht depressive Haltung. „Nein, ich kann wirklich nicht allein sein. Es macht mir Angst. Außerdem … außerdem warst du das Wochenende nicht allein. Man konnte dich und die Person bei dir deutlich hören.“
Tja Misa, das hättest du auch haben können. Sie hat es also wirklich gehört. Damit hätte ich mein Ziel also erreicht, aber warum fühlt es sich jetzt plötzlich so falsch an? Er kam nicht drauf, musste er auch nicht. „Was interessiert es dich denn, mit wem ich meinen Spaß habe und mit wem nicht.“ „Es interessiert mich, ja, aber es geht mich wirklich nichts an. Also behalte es ruhig für dich, dann brauchst du auch nicht von meinem Wochenende erfahren.“ Wut entbrannte, ein zweites mal. „Amber war nicht schlecht, aber trotzdem war ich allein.“WIEBITTE AMBER?! Dachte sie sich schockiert.
„Du … und Amber? Na holla, das hätte ich jetzt nicht erwartet.“ seit langem mal wieder ein leichtes grinsen, welches die Lippen des Kätzchens umspielte. „Ja, und? Erzähl schon, was hast du gemacht?! Schließlich hast du mich ja das ganze Wochenende sitzen gelassen.“ verbittert, aber auch verführerisch klang seine Stimme. Er kam ihr ziemlich nahe. Mit Zeigefinger und Daumen zog er ihr Kinn zu sich. Die Wärme stieg wieder auf, bis sie knallrot im Gesicht wurde. Hastig drehte sie sich weg.
„Warum interessiert dich das so sehr und es … es tut mir ja auch leid, aber … ich weiß nicht, ich weiß gerade nicht so richtig wie ich mich entschuldigen soll.“ „Du bist noch dümmer als ich dachte. Ganz einfach, weil es keinen Grund für dich gäbe, dich zu entschuldigen.“ fiel nun auch ihm mal auf. Stumm saßen beide da. „Also, am Wochenende … da war ich bei Nathaniel.“ Oh man, sie wusste wie man Castiel wütend bekam. „Also stimmte diese Szene doch?!“ Aggressiv, böse.
„Ja, aber auch irgendwie nicht, denn wir haben beide geschlafen. Wir wussten nichts davon. Weder vom Foto, noch dass wir so da lagen. Ich habe bei ihm geschlafen, wir haben es gemacht wie früher. Das bedeutete einen Filmabend. Wir sind dann beide auf der Decke eingeschlafen. Mehr war es nicht.“ Sie schämte sich schon für diese Lüge, aber hätte sie sagen sollen, dass die beiden sich fast mit Sex verabschiedeten. Sie wollte selbst nicht mehr daran denken, also warum sollte sie soetwas aufwühlen.
Castiel sah nachdenklich zur Seite. Er blickte aus dem Fenster und sah seine Band. Sie mussten dieses Wochenende schon ziemlich unter ihm leiden. Das war nicht seine Absicht. In seinen Gedanken fiel ihm nicht so recht auf, dass Misa sich gegen seine Schulter lehnte. Ihre Ohren waren wieder gesenkt und sie keuchte mehr, als dass sie normal atmete. Aus seinen Gedanken flüchtend, drehte er sich wieder nach vorn. Er dachte inzwischen nicht mehr über seine Freunde nach, sondern über die Kussszene, die er beobachtete. „Hey, warum hast du dich mit Nathaniel geküsst.?“ fragte er ziemlich schroff. Sie dachte dabei sofort, dass er von ihrem Morgen wusste.„Weil … die Situation gegeben war.“
„In einer Schießhalle? Gibt es da nicht wirklich besseres?“ „Ach so, das meinst du. Das war nur, weil ich mich wieder bei ihm entschuldigte. Er sagte mir schon vor langem, dass wenn ich das öfter machen würde, würde er mich zur Strafe küssen.“ Den ersten Satz hätte sie lieber nicht sagen sollen. Dadurch wusste er, dass sie sich nochmals küssten. Dabei stellte er sich gleich die perversesten Szenen vor.
Wieder ein paar Gedanken, die ihm zur Zeit gar nicht gefielen. Als er mit Amber schlief, dachte er pausenlos nur an sie. Er hasste sich selbst dafür und gab deswegen umso mehr, damit er auch wirklich im Kopf behielt, dass es nur Amber war. Trotzdem, manchmal rutschte ihm fast der falsche Name raus, manchmal … eigentlich fast immer!
Doch ein Blick zu ihr und er wurde wieder schwach. „Geht es dir nicht gut?“ „Alles in Ordnung, ist nicht weiter schlimm.“ „Das sieht aber nicht nach nichts aus.“ klang er diesmal wirklich besorgt. In ihren verschiedenfarbigen Augen lag Schwäche, Kälte und auch etwas Frustration. „Das Wochenende war nur etwas Anstrengend, mehr nicht.“ keuchte sie.
„Wieso? Was ist denn alles passiert?“ „Am Samstag war ich auf den Fußballplatz, von früh an. Dann entstand sogar ein Spiel. Es war ziemlich leicht aber trotzdem anstrengend.“ So sah es auch aus, dachte der Gitarrist sich dazu. „Danach bin ich mit Nathaniel in die Schießhalle gegangen. Da waren wir auch sehr lange. Ich war wütend, das macht es immer etwas schwieriger mit schießen. Danach waren wir essen und dann sind wir zu ihm. Die Nacht haben wir bis um 6 durch gemacht. Dann am Morgen … ach egal, ich bin heim und musste die Sachen packen, da ich nichts davon wusste.“
„'Tschulsigung, habe vergessen dir Bescheid zu geben.“ kam nur als Antwort. Etwas verlegen kratzte er sich an der Wange. „Tja, dann war es schon spät und da ich mich auch noch mit Ava gestritten hatte, musste ich das auch noch gut machen. Eine Kissenschlacht war die Folge daraus und die Nacht ging wieder drauf, da alle Kids mit draußen geschlafen haben. Und früh ging es dann los, da bin ich zu spät gekommen und die Pause und der Lehrer …“ man merkte langsam ihre Verzweiflung, obwohl ihr das alles Spaß gemacht hatte. „Das hört sich wirklich nach viel an, ich hätte mir nicht die Mühe gemacht. Iris ist zu spät gekommen, nicht du.“ „Ach Castiel, wir haben trotzdem beide zu tun gehabt und auch beide die Anmecker bekommen.“ „Tja, brave Mädchen bekommen immer Stress.“ machte er sich lustig.
Der Rotschopf legte seinen Kopf in seine aufgestützte Hand und meinte, „Du hast etwas vergessen. Du wurdest doch geschlagen. Das war ja nicht zu übersehen.“ Misa ließ nur eine einzige Träne zu. „Das machen sie immer nur, weil sie sich Sorgen machen. Ich versteh das schon.“ jammerte sie. „Du musst nicht für alles Verständnis zeigen. Wehr dich oder sage ihnen deine Meinung.“ Unentschlossen antwortete sie ihm nicht mehr.
Kapitel 52: wohlverdiente Pause
„Hey, lass uns Plätze wechseln!“ befahl er mehr oder weniger. Genüsslich gähnte sie. Mit einer Hand wischte sie sich die Tränen aus ihren Augen. „Warum?“ „Ist besser so, wirst du schon noch verstehen.“ Also stand sie auf. Er musste sie festhalten, damit sie nicht einfach umfiel. Zu spät. Sie mag zwar nicht schwer sein, aber trotzdem besaß sie ihr Gewicht. Das Katzenmädchen riss ihn gleich mit um auf den nächsten Sitz. Auf allen Vieren hielt er sich über ihr.
Nervös stand er sofort wieder auf und entschuldigte sich sogar bei ihr. Dabei konnte er nun wirklich nichts dafür. Er machte ihr platz und sie setzte sich ans Fenster. Er sich direkt daneben. Eigentlich rechnete er damit, dass sie sich wieder gegen seine Schulter fallen ließe, doch Irrtum. Sie zog nur ein wenig an seine Jacke, damit er zu ihr sah. Genau in dem Moment kam Amber wieder in den Bus. Keiner von beiden bekam es mit.
Irritiert starrte er das Mädchen vor sich an. Sie nahm beide Hände an seine Wangen und zog ihn sanft näher zu sich. Verträumt schaute sie ihm in die Augen. Als ob er nicht schon so rot genug war, wurde es jetzt nur noch schlimmer. „So kann ich mich entschuldigen.“ hauchte sie auf seine weichen Lippen. Gleich darauf küsste sie ihn sanft. Eine Weile lang überließ er ihr die Führung, doch dann drückte der Gitarrist sie verlangend zur Scheibe und küsste sie zurück. Ihm wurde so heiß wie noch nie. „Geht doch.“ hauchte nun er. Ziemlich erfreut über diese Tatsache. Doch beide wurden durch ein lautes jammern in die Realität zurück geholt.
Die Blondine kam stampfend wie ein Elefant auf die beiden zu. Sie holte schon vorher aus. Es war klar, was sie vor hatte. So konnte Castiel schnell genug reagieren. Er hielt sie am Arm fest und blickte sie böse an. Sein stechender Blick hätte ihr fast die Kehle zugeschnürt. Er war sehr verärgert darüber, dass sie störte. Als sie sich wütend einen anderen Platz suchte als neben ihm, schaute er wieder grinsend zu Misa. „Jetzt begriffen warum ich außen sitzen wollte?“ Sie öffnete langsam wieder ihre Augen und nickte. Toll, durch den Schrei war sie wieder hellwach.
Sie drehte sich zur Scheibe. Inzwischen kamen auch die anderen wieder nach drinnen. „Tut mir leid, nochmal wird es nicht vorkommen und … es war nicht der erste.“ gab sie zu. Diese Information riss ihn aus seinen Gedanken. Seine Augen weiteten sich. „Wer? …“ Das Kätzchen blickte schon eine Weile nach vorn, zu Nathaniel. Wut, Hass und Trauer zugleich, das war zu viel für den Jungen. „Sind wir nun Freunde oder nicht?“ unterbrach sie seine Selbstmitleidsphase. Er blickte auf, wirkte etwas erleichterter über die Tatsache, dass er wenigstens etwas mit ihr teilte … und nickte.
Die anderen setzten sich alle wieder an ihre Plätze. Amber versuchte jetzt mal ihr Glück bei Mr. Faraize. Er war davon eher weniger Begeistert. Die letzte halbe Stunde hielt sie noch ohne Schlaf aus. Eher freute sie sich darüber, dass auch Lysander, Crown und Slam wieder mal auftauchten. Der Stress des Wochenendes verflog. In Hotel, welches dicht an einem Wald, einem Strand und einem Freizeitbad lag, suchte sich jeder seine Zimmer. Die Mädchen gaben sich erst mit dem größten der verfügbaren Zimmer zufrieden. Zum Glück gab es fast drei Bäder, obwohl selbst die nicht zu reichen schienen.
Das erste was Misa machte als sie ihr kleines Reich, in einem anschließenden Raum, unter all den Mädchen erblickte … sie schloss die extra Tür und schmiss sich ins Bett. Die Sachen ließ sie einfach liegen. Mit bei ihr im Zimmer schlief Rosa. War ja wohl klar warum sie ein kleineres Extrazimmer wollte, wenn Leigh mit dabei war.
Beide machten es sich im Zimmer gemütlich. Da Misa schon schlief, konnte Leigh ohne Probleme seine unanständigen Sachen mit ihr machen. Sie versuchten trotz allem leise zu sein, da sie die Kleine nicht wecken wollten und auch nicht die Aufmerksamkeit der anderen auf sich ziehen wollten. Als sie sich jedoch wieder anfingen zu streiten, war es aus mit der Ruhe. Leigh wurde mit einem lauten Knall aus dem Zimmer geschmissen. Doch Misa schlief, sie schlief und schlief.
Kapitel 53: Leigh's Hilferuf
Sie schlief sogar so lang, dass sie das Abendessen verpasste. „Hey Jungs, sollte man ihr vielleicht etwas aufheben?“ fragte Lysander etwas besorgt. „Nimm so viel Milch mit wie du finden kannst.“ schlugen die anderen drei vor. Sie mussten wieder lachen. Castiel packte noch etwas Obst dazu aber vor allem Erdbeeren. Tja, er wusste es ja nun besser.
Misa wachte kurz nach 22 Uhr auf. Erstmal stieg sie unter die Dusche und zog sich dann ihre Schlafsachen an. Ein kurzes Top und eine Hotpants, mehr war es nicht. Drüber zog sie sich eine Jacke. Eigentlich hieß es ja Nachtruhe, doch sie kannte das Hotel noch nicht. Sie lief alle Gänge mal entlang. Dabei fand sie in der Bar Leigh vor. Er sah ziemlich fertig aus. Sie ging nach drinnen und wurde sofort von der Security aufgehalten. „Können sie mich bitte durchlassen. Ich hole nur meinen Freund ab.“ bat sie.
Dabei sah sie aufmerksam zu Leigh. Sie ließen sie gehen aber nicht aus den Augen. Ganz sanft berührte sie ihn am Arm. Er stieß sie sofort zurück. „Leigh, lass uns reden.“ bat sie ihn. „Lass mich in Ruhe!“ murmelte er. Doch sie ließ wie immer nicht locker. Sie schob sein restliches Getränk weg und drehte ihn zu sich. „Leigh, das ist keine Lösung. Red mit mir drüber.“ bat sie nochmals. Er legte etwas Geld auf den Tresen. Er war ziemlich angetrunken, für eine Aufsichtsperson war das inakzeptabel. Doch sie würde ihn ja nicht verraten, zum Glück nicht.
Sie gingen nach draußen und setzten sich an einen kleinen Teich. Er sah müde aus, das war er auch. „Ziemlich anstrengend die ganzen Kinder nicht wahr.“ belächelte sie die Tatsache. „Klar.“ „Sag schon, was ist schon wieder passiert? Warum ist sie diesmal sauer?“ „Warum weißt du immer, dass es um Rosa geht? Na gut, sie meinte, ich bin nur mitgekommen, weil ich Sex will. Dabei ist es mir egal, dass sie es ist oder eine andere. Ich habe natürlich widersprochen, doch sie glaubte mir nicht.“
Er legte seinen Kopf auf die Schulter neben ihm. „Oh je, dann sollte sie lieber nicht hier auftauchen.“ Mit einem Ruck lag sie im Gras und er stemmte sich leicht über sie. „Wieso denn nicht?“ fragte er herausfordernd. Misa lag ruhig auf dem Boden. Sie sahen beide nicht das offene Fenster, bei welchem noch immer Licht brannte. Es war das große Zimmer der Jungs. Sie sahen nur zufällig mal raus. Naja, eigentlich Castiel, weil er mal wieder rauchte. Er rief seine Freunde wutentbrannt ran, dadurch kamen auch die anderen mit ans Fenster. „Aber … das ist doch Leigh!“ stellte Lys entsetzt fest.
Sie hörten und sahen irgendwie alle angespannt zu. Misa bewegte sich noch immer nicht. Ihr Gesichtsausdruck blieb gleich, ein stummes lächeln. „Dummkopf!“ belustigte sie sich. Das Mädchen legte eine Hand auf seinen Kopf und strich etwas durch sein Haar. Er genoss es. „Du bist zwar angetrunken aber weißt sehr wohl noch, dass du Rosa liebst.“ „Das interessiert sie aber nicht. Sie sucht immer Streit. Sie weiß doch, dass ich sie liebe. Warum tut sie das immer?“ fragte er sie gekränkt. Ihm tropften ein paar Tränen runter. „Es wird von mal zu mal schlimmer. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Also, zur Zeit bin ich mal wieder single. Soll sie doch sehen wie sie zurecht kommt. Deswegen nehme ich dich.“ legte er fest.
Sie sah noch immer so locker aus. Das verwunderte die Jungs schon die ganze Zeit, doch dann bekamen sie auch ihre Begründung. „Ich weiß, dass du mich niemals anrühren würdest. Weil ich weiß, dass du Anstand besitzt und Rosalia liebst. Du würdest sie nicht betrügen, selbst wenn ihr nicht zusammen seit. Habe ich recht?“ Keiner von ihnen hat den immer cool, lässig und kalt wirkenden Leigh jemals so fertig gesehen. Lysander traf das ganz besonders. Dann beobachteten sie, wie sein großer Bruder sich etwas von ihr entfernte, obwohl er so schon nicht so nahe war wie es manch anderer in einer solchen Situation getan hätte.
Das Kätzchen setzte sich auf und nahm ihn leicht in die Arme, bis er freiwillig darauf einging. Er umklammerte sie etwas und versteckte sein Gesicht an ihrer Schulter. Sie umschlang seinen Kopf und ließ ihn an seiner Schulter. Er weinte, nicht sehr laut, aber er weinte. Wie lange diese Beziehung wohl noch halten würde, wenn Rosa so weiter machte? Leigh sah wirklich fertig aus und der Typ Trinker war er eigentlich auch nicht.
Es dauerte aber er beruhigte sich. Einen Arm nahm er von ihr und hielt sich mit der Hand elegant seinen Kopf. „Man ist das peinlich. Tut mir leid. Eigentlich bin ich nicht so.“ er schmunzelte etwas darüber. Sie grinste einfach und meinte kurz, „Ich weiß.“ „Ist wohl besser, wenn ich jetzt schlafen gehen würde, hmm?“ Er sah sie mit einem Auge an, als würde er auf eine Bestätigung warten. „Ja, ist wohl besser so. ich werde mal versuchen mit Rosalia zu reden, versprochen.“ „Danke!“ gab er erleichtert von sich und stand auf.
Kapitel 54: eifersüchtige Rosa
Er war wirklich nicht der Typ Trinker. Der nette Verkäufer aus dem Modegeschäft schwankte ziemlich zum. Die Blondine stand auf und half ihm etwas. Er legte schon fast freiwillig einen Arm um ihre Schulter. Die Jungs standen noch immer perplex am Fenster rum.
Zugegeben, Leigh war nicht gerade leicht, aber mit Mühe und Not schafften wir es schonmal zusammen bis ins Hotel zurück.
„Ach ja, du hast mich erst als Freund betitelt. Wie war das gemeint?“ „Im Sinne der Bodybuilder an der Tür als fester Freund, in meinem Sinne als normaler Freund.“ „Schade.“ rutschte ihm raus. Sie prustete genervt, dabei flogen ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Sorry, liegt am Alkohol.“ entschuldigte er sich daraufhin. „Schieb' es ruhig auf den Alkohol.“ machte sie sich einfach darüber lustig.
Dann endlich waren sie im fünften Stock. Sie mussten laufen, da der Fahrstuhl 'außer Betrieb' war. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Als hätte das alles eben nicht gereicht, ging sie vorher nochmal in eines der Bäder. Da holte sie eine Tablette gegen Übelkeit und Kopfschmerzen. In der Küche ein Glas Wasser. Sie kam mit allem zusammen zurück und musste ihm noch bis zur Tür helfen. Man sah ihr trotz der Anstrengungen noch immer die Sorge um ihn an. Jetzt half eine Schülerin einem der Aufpasser, na wenn das mal gut ginge.
Die Antwort folgte … sogleich! Sauer kam eine weißhaarige Schülerin auf sie zu, wand sich erst Leigh, dann Misa zu. „Sag mal geht es dir noch gut. Ich habe vor ein paar Stunden mit dir Schluss gemach und du suchst dir die Nächstbeste!“ schrie sie. Danke, also die Nächstbeste. Besser könnte man mich nicht betiteln, obwohl … schlampe oder Straßennutte wäre da wesentlich schlimmer! Oder? Noch immer in Gedanken versunken merkte sie nicht, wie die ihr gegenüber ausholte. Eigentlich wollte sie Leigh schlagen, doch Misa stellte sich dazwischen.
Sie schubste den schwarzhaarigen in sein Zimmer und fing die Ohrfeige ab. „Deine bekommst du noch!“ meinte sie gerade, als es schon ein zweites mal schellte. Ihre Wange lief mehr als nur rot an, es war die andere Seite, zum Glück. Sonst hätte sie mit Sicherheit geschrien. Die Jungs aus ihrem Zimmer kamen auf den Flur, eigentlich um zu helfen, doch es war zu spät.
Eigentlich wollte Misa einen anderen Zeitpunkt wählen, doch es platzte einfach aus ihr heraus. „Reicht das jetzt? Ich dachte du liebst ihn? Warum um Himmelswillen willst du ihn dann schlagen? Du liebst ihn, ich weiß es. Also habe doch mal etwas Verständnis für ihn. Ich weiß, dass du viel Aufmerksamkeit benötigst, aber das geht zu weit. Er ist am Ende mit seinen Nerven, siehst du das denn nicht?“ Die Jungs ignorierend lief sie mit hochgezogener Nase in ihr Zimmer … und schloss von innen ab.
„Na super und ich habe als einzige kein Schlüsse. Besser geht es ja gar nicht mehr.“ stöhnte sie genervt. Sie ging einfach in Leigh's Zimmer und stellte alles auf dem Nachttisch ab. Sie wollte sich gerade daran machen ihn aufzuheben, da machten das schon Nathaniel und Lysander. Wow, sie mussten zu zweit anpacken. Hatte er sich erst wohl leicht gemacht? Noch verwundernder, was machten sie hier und die Frage der Fragen … Sicher, dass es eine gute Idee war Nathaniel und Castiel in ein Zimmer zu stecken?
Castiel schnappte sich erstmal Misa und schliff sie mit ins Bad der Jungen. Überall Handtücher und Unterwäsche. Bei den Mädchen sah das ähnlich aus. Er zog aus Neugierde das große Pflaster auf ihrer einen Wange ab. Die Wunde war noch immer da. Also machte er da ein neues drauf und die andere kühlte er einfach mit einem eiskalten Lappen. Sie zuckte und zischte mehrfach. „Jetzt hab dich nicht so. Sind nur ein paar Kratzer.“ „Von Rosalia?“ „Klar, schonmal ihre Krallen gesehen?!“ stichelte er. Sie ließ es sich einfach gefallen.
Nach einer Weile nahm die Farbe ab, doch es blutete noch. Also wurde auch da ein Pflaster drauf gemacht, ein kleineres. „Das sieht scheiße aus!“ meckerte sie mit dem Versuch es abzuziehen. Er stellte sich hinter sie und hielt ihre Hand fest. Im Spiegel erkannte sie wie verträumt der Rotschopf sie ansah. „Was ist?“ wollte sie kindlich wissen. „Es ist doch deine eigene Schuld, warum bringst du dich auch ständig in solche Situationen.“ „Tut mir leid aber das würdest du eh nicht verstehen.“ meckerte sie. Doch er verstand, denn sie haben ja alles gesehen.
Kapitel 55: allein unter Jungs
Als wäre da nichts, kam Nathaniel einfach ins Bad und fing an sich auszuziehen. Er wollte endlich mal etwas duschen und den Rauch aus seinen Haaren bekommen. Misa schreckte etwas zurück. Castiel's Gesichtsausdruck wurde nichtssagend. Er ließ trotzdem nicht von ihr. „Hier sind Mädchen anwesend!“ pöbelte er ihn an. „Oh, wenn es dich stört dann geh doch raus. Misami kennt meinen Körper bestens.“ kam er ihm dumm. Ein leichtes zischen von beiden und sie waren ruhig. „Sicher, dass ihr euch im Zimmer nicht umbringt?“ wollte das Mädchen vorsichtshalber wissen. Keine Antwort.
Nathaniel zog sich die Hose aus. Schon da wurde das Katzenmädchen rot. Castiel sah wehleidig zu, wie es immer schlimmer wurde. Anschließend hob er sein Shirt von seinem Oberkörper. Misa wich erschrocken zurück. „Nathaniel, du …“ weiter kam sie nicht. Die röte war wirklich schlimm. Der angesprochene drehte seinen Kopf zu den beiden und sah auch mal in den Spiegel. „Oh ja, die Kratzer sind immer noch da.“ „Und wie!“ platzte es wieder aus ihr heraus. „Zum Thema scharfe Krallen, dich übertrifft keiner.“ Auch Castiel sah es deutlich. 4 Kratzer von der Wirbelsäule bis zu den Schulterblättern gezogen, das war Misa.
Er lief stur aus dem Bad. Doch die Sängerin lief ihm einfach nach. Bei seinem strammen Schritt musste sie schon fast rennen. „Was hast du denn?“ wollte sie besorgt wissen. „Ach nichts. Wo schläfst du heute Nacht?“ lenkte er gleich ab. „Weiß noch nicht, auf dem Gang schätze ich.“ gab sie ihren Plan preis. „Niemals! Du schläfst bei uns.“ ein Befehl wie er nur von Castiel kommen konnte. Die Meinung der anderen war da nicht gefragt. Im Zimmer wurde ihnen lediglich Bescheid gegeben. Es störte keinen.
„Hey, wir haben noch ein freies Bett.“ erklärte er. „Was, wieso? Ist jemand nicht mit?“ wollte sie misstrauisch wissen. Es standen zumindest Sachen drum herum, es konnte nicht frei sein. Die Sachen kamen ihr auch bekannt vor. „Wo hast du ihn!“ forderte sie streng auf. „Er hat seinen Schlafplatz gefunden.“ protestierte der Rotschopf. Die anderen lachten über ihr Verhalten, wie ein altes Ehepaar. „WO!“ wurde sie aggressiv. „Draußen.“ gab er wie ein gehorsames Hündchen preis. Sie wusste sofort wo genau.
Nochmals lief Misa nach draußen. Vor der großen Mülltonne hielt sie an und öffnete den Deckel. Verängstigt saß er in einer Ecke. Sie strecke dem Jungen freundlich eine Hand entgegen. Er fing wieder an zu heulen und sprang sie an. Ein quietschen ertönte. „KEN, du bist ekelhaft! Reicht es denn nicht, wenn der Dreck bei dir bleibt.“ Na toll, und wo sollte ich jetzt Duschen gehen?! Sicher nicht bei den Jungs, oder!!! Mit dem kleinen Ken im Schlepptau kam sie zurück. Es hing fast mehr Müll an ihr als an ihm.
Nathaniel war inzwischen aus dem Bad draußen. Es war bereits nach null Uhr. Er sah sie belustigt an. Der Blonde wühlte gerade auf seinem Bett etwas rum. „Brauchst du ein paar Sachen?“ fragte er sofort. Die anderen blickten da schon ein wenig seltsam drein. „Ja, aber das wird nicht reichen bei diesem Dreck.“ Ken bedankte sich tausend mal und ging dann auch duschen. „Keine Sorge, es gibt auch Einzelduschen bei uns. Ich zeige sie dir gleich mal.“ Ein paar Sachen aus seinem Rucksack geschnappt und schon waren sie weg. ...